intensiv 2007; 15(4): 164-165
DOI: 10.1055/s-2007-963499
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Hanno H. Endres1 , Holger Beuse1
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Publication Date:
11 September 2007 (online)

Spitzenplatz für deutsche Kliniken - nur wenige haben weniger Personal

Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) hat ihre Gesundheitsdaten 2007 veröffentlicht. Demnach stehen in Deutschland 10,8 Krankenhausmitarbeiter je 1000 Einwohner für die stationäre Versorgung zur Verfügung. Im europäischen Vergleich ist das recht wenig. Österreich (15,3), Irland (14,9) oder Italien (12,3) halten für ihre Bevölkerung weit mehr Manpower bereit. Lediglich Ungarn weist mit 9,5 eine dünnere Personaldecke auf. Weltweit setzen die USA das meiste Personal ein, dort kommen 16,1 Mitarbeiter auf 1000 Einwohner.

Georg Baum, Hauptgeschäftsführer der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG), sieht durch „die beispiellos niedrige Personalausstattung” belegt, „welche Anstrengungen die Krankenhäuser unternommen haben, um unter der restriktiven Budgetierungspolitik eine qualitativ hochwertige Versorgung zu gewährleisten. Es muss jedoch davor gewarnt werden, den Bogen zu überspannen.” Der Rationalisierungsdruck in den Krankenhäusern sei extrem hoch. Wenn es zu einer weiteren Personalverknappung kommt, sieht Baum die Versorgungsqualität gefährdet.

Auch die angebliche Kostenexplosion im stationären Sektor hält die DKG im internationalen Vergleich für eine Mär. Tatsächlich seien die Krankenhausausgaben in Deutschland mit einem Anteil am Bruttoinlandsprodukt von 3,7 Prozent seit zehn Jahren gleich geblieben. Frankreich (4,7 Prozent), Österreich (4,1 Prozent) und Italien (3,9 Prozent) wenden da weit mehr auf.

Gemessen an den Kosten für die stationäre Versorgung pro Fall sind deutsche Kliniken international günstig. Im Jahr 2005 wurden im Durchschnitt 5478 Dollar pro Patient aufgewendet, weniger als in den Vereinigten Staaten (13452 Dollar), Luxemburg (11640 Dollar), Kanada (10334 Dollar), Italien (6803 Dollar) oder Schweden (5674 Dollar) (www.oecd.org/germany, www.dkgev.de). (holbeu)

Hanno Endres
Holger Beuse

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