PPH 2007; 13(4): 197-206
DOI: 10.1055/s-2007-963322
Aus-, Fort- und Weiterbildung

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Das szenische Spiel in der Pflegebildung - eine konkrete Umsetzung[1]

M. Bossle
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
14. August 2007 (online)

Im ersten Teil des Beitrags, der in der Ausgabe 02/07 von Psych. Pflege Heute erschien, wurde der theoretische Background des szenischen Spiels in Anlehnung an Scheller (1999) [9] und Oelke et al. (2000) [6] erörtert. Im folgenden Beitrag soll den Leserinnen und Lesern ein Workshop mit konkreter Anwendung der Methode näher gebracht werden.

1 Diesem Artikel liegt eine Diplomarbeit zugrunde, die 2005 an der KFH Freiburg i. Br. im Rahmen eines Pflegepädagogikstudiums eingereicht wurde.

Literatur

  • 1 Boal A. Theater der Unterdrückten - Übungen und Spiele für Schauspieler und Nichtschauspieler. Frankfurt/Main; Suhrkamp-Verlag 1989 1. Aufl
  • 2 Bossle M. Das szenische Spiel in der Pflegebildung - eine allgemeine Einführung.  Psychiatrische Pflege Heute. 2007;  2 85-91
  • 3 Gröning K. Entweihung und Scham-Grenzsituationen in der Pflege alter Menschen. Frankfurt/M; Mabuse Verlag 2001 3. Aufl
  • 4 Johnstone K. Theaterspiele - Spontaneität, Improvisation und die Kunst des Geschichtenerzählens. Berlin; Alexander-Verlag 2000 3. Aufl
  • 5 Lamnek S. Qualitative Sozialforschung - Lehrbuch. Beltz Psychologie Verlags Union 2005 4. Aufl
  • 6 Oelke U. et al .Tabuthemen als Gegenstand szenischen Lernens in der Pflege. Bern; Huber-Verlag 2000 1. Aufl
  • 7 Ruwe G. Alltagserfahrungen mit dem szenischen Spiel im Unterricht. PrInterNet 12/01 HPS-Media-Verlag 331-333
  • 8 Scheller I. Szenisches Spiel- Handbuch für die pädagogische Praxis. Berlin; Cornelsen-Verlag 1998 2. Aufl
  • 9 Scheller I. Wir werden mit uns selbst konfrontiert - Erfahrungsbezogenes Lernen in der Pflegeausbildung. PrInterNet 12/01 HPS-Media-Verlag, 326-330
  • 10 Schwarz-Govaers R. Subjektive Theorien als Basis von Wissen und Handeln. Bern; Huber-Verlag 2005 1. Aufl
  • 11 Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung (ISB) .Lehrplanrichtlinien für die Berufsfachschule für Krankenpflege und für Kinderkrankenpflege. München; 2005 als Download verfügbar unter www.isb.bayern.de (Zugriff vom 28.4.2007)
  • 12 Steinweg R. Auf Anregung Bertolt Brechts: Lehrstücke mit Schülern, Arbeitern, Theaterleuten. Frankfurt/Main; Suhrkamp-Verlag 1979 1. Aufl
  • 13 Wittneben K. Pflege als Bildungsprozess - Von der Fachwissenschaftsorientierung zur Handlungsorientierung in Lernfeldern. Pflegemagazin 1/05 Juventa-Verlag, 4-18

1 Diesem Artikel liegt eine Diplomarbeit zugrunde, die 2005 an der KFH Freiburg i. Br. im Rahmen eines Pflegepädagogikstudiums eingereicht wurde.

2 Der Begriff ‚Lernszene’ wird verwendet, um die kurrikulare Entwicklungsleistung der BFS für Krankenpflege des Bezirks Oberpfalz zu betonen und eine Trennschärfe zum Begriff ‚Lernfeld’ herzustellen.

3 Für „Der psychisch kranke Mensch” nahmen ein Vertreter einer Nachsorgeeinrichtung, 2 Angehörige, ein Psychologe, mehrere Pflegende aus verschiedenen Bereichen der Psychiatrie (Forensik, Sucht, Akutpsychiatrie), Sozialarbeiter sowie zwei Ärzte aus der Psychiatrie teil.

4 Jede interdisziplinäre ermittelnde Gruppendiskussion lief chronologisch nach folgendem Raster ab: „1. Auswahl der Teilnehmer, 2. Präsentation des Grundreizes, d. h. allgemeine Vorgabe eines Themas, 3. eigentliche Diskussion, 4. Aufzeichnung der Diskussion und 5. Auswertung des Materials.” (Lamnek 2005, 416)

5 Aus Vereinfachungsgründen wird im Verlauf der Arbeit lediglich die männliche Geschlechtsform verwendet.

6 http://www.drugstop.org/ (Zugriff vom 15.5.2007)

7 Projekt Annäherung an Arbeit: Beschäftigungsinitiative des evangelischen Bildungswerks in Regensburg, Kontakt über: http://ebw-regensburg.de/ (Zugriff vom 15.05.07)

8 Kontakt Haus 27 Bezirksklinikum Regensburg über http://www.bkr-regensburg.de/179.0.html möglich (Zugriff vom 15.5.2007).

9 Bundesverband Theaterpädagogik e. V.; Internet http://www.butinfo.de/ (Zugriff vom 15.4.2007)

10 Ergänzende Beobachtung aus dem Workshop im Jahre 2005: Diejenigen, die über die individuellen Grenzen schritten, gaben an, die individuellen Grenzen eindeutig bemerkt und es zum Teil sogar „genossen(!!)” zu haben, darüber zu gehen. Auf der anderen Seite wird meist geäußert, dass das Überschreiten der Grenzen als unangenehm, bedrängend oder gar bedrohend empfunden wurde. Obwohl einige der Teilnehmer vorher in der Rolle der Bedrängten waren, hatten hier einige Teilnehmer beim Einnehmen der anderen Rolle ein Gefühl von Macht über das Gegenüber, als sie erstmals über individuelle Grenzen gegangen waren. Es wurde weiter angeführt, dass die veränderte Rolle einen Einfluss auf die persönliche Grenze hatte und diese sich je nach Haltung verändert hatte.

11 Im weiteren Verlauf werden die Begriffe „Standbild”, „Statue” und „Skulptur” synonym verwendet.

12 Bei Oelke und Scheller findet sich hierzu u. a. der Begriff des „Einfühlungsgesprächs” (Oelke 2000, Scheller 1999, S. 26, 29).

13 Haltung i. S. von personaler Kompetenz (vgl. Oelke 2000) drückt sich in diesem Beispiel also auch deutlich sichtbar körperlich aus!

14 Feedbacks sind nach einzelnen Verfahren angebracht und wichtig, sollten jedoch so kurz wie möglich gehalten werden, um den Spielfluss nicht zu unterbrechen.

15 Die Vorbühne wird links und rechts neben der geklebten Bühne etabliert. Sie ist ein Hilfsort, damit sich die Spieler in ihre Rolle einfinden und noch vor dem eigentlichen Spiel von der SL eingestimmt werden können.

Michael Bossle

Krankenpfleger, Dipl. Pflegepädagoge (FH), cand. MSc Pflegewissenschaft, Berufsfachschule für Krankenpfleger des Bezirks Oberpfalz

Universitätsstr. 84

93053 Regensburg

eMail: Michael.Bossle@medbo.de

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