intensiv 2007; 15(4): 191-197
DOI: 10.1055/s-2007-963291
Ethik

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Schmerz lass nach! - Ergebnisse der Implementierung eines Standards der Schmerzmessung

Andreas Parthum1 , Ingrid Pillipp1
  • 1Universitätsklinikum Erlangen
Further Information

Publication History

Publication Date:
10 September 2007 (online)

Zusammenfassung

Studienziel: Aufgrund der Ergebnisse einer im Jahr 2004 durchgeführten Untersuchung wurde der Bedarf eines systematischen Schmerzassessments erkannt. Im darauffolgenden Jahr wurde ein Standard des Schmerzmonitorings entwickelt und implementiert. Die vorliegende Untersuchung beurteilt die Auswirkungen der Standardimplementierung auf das Schmerzerleben einer definierten Patientengruppe. Patienten und Methode: Daten von 73 kardiochirurgischen Patienten der Studie von 2004 wurden nach der Standardimplementierung im gleichen Setting bei 73 Patienten erneut erhoben. Die Ein- und Ausschlusskriterien der Voruntersuchung wurden bei der Probandenauswahl für die Nachuntersuchung übernommen. Die aktuelle wurde mit der historischen Kohorte anhand der Daten zu Schmerzintensität, -verlauf, -medikation und -befragung verglichen. Ergebnisse: Die Studiengruppen sind in personenbezogenen Variablen vergleichbar. Unterschiede bestanden in den ermittelten Schmerzintensitätswerten, der perioperativen Analgesie, dem Schmerzverlauf sowie der Erinnerung an die Häufigkeit der Schmerzbefragung für die Zeit auf der Intensivstation. Fazit: Das Schmerzerleben der Patienten hat sich verbessert. Patienten erleben vermehrt kurz andauernde, leichte Schmerzen (NRS ≤ 3/10). Das angestrebte systematische Schmerzassessment wird entsprechend den Vorgaben durchgeführt. Die Ergebnisse des Studiengruppenvergleiches lassen sich aufgrund des Designs nicht verallgemeinern.

Literatur

  • 1 Tryba M, Wegermann P. Analgesie und Sedierung bei kardiochirurgischen Intensivpatienten. Zerkowski HR, Baumann G HerzAkutMedizin Darmstadt; Steinkopff 2006: 56-74
  • 2 Parthum A. Schmerz lass nach.  intensiv. 2005;  13 (4) 174-181
  • 3 Grond S, Lehmann K A. Auswirkungen des postoperativen Schmerzes auf die Rekonvaleszenz. Lehmann KA Der postoperative Schmerz Berlin, Heidelberg; Springer 1994: 120-147
  • 4 Jage J. Schmerz nach Operationen. Stuttgart; WVG 1997
  • 5 Schäfer M. Einleitung - Konsequenzen des Schmerzes. Brune K, Beyer A, Schäfer M Schmerz: Pathophysiologie - Pharmakologie - Therapie Berlin, Heidelberg; Springer 2001: 3-6
  • 6 Simanski C, Neugebauer E. Postoperative Schmerztherapie.  Chirurg. 2003;  74 (3) 254-275
  • 7 Angster R, Hainsch-Müller I. Postoperatives Schmerzmanagement.  Anaesthesist. 2005;  54 (5) 505-533
  • 8 Kim M J, McFarland G K, McLane A M. Pflegediagnosen und Pflegeinterventionen. Wiesbaden; Ullstein Medical 1999
  • 9 Gordon M. Handbuch Pflegediagnosen. München; Urban & Fischer 2003
  • 10 Niesert W, Zenz M. Prophylaxe chronischer Schmerzen.  Deutsches Ärzteblatt. 2005;  102 (22) A1586-A1593
  • 11 Katz J, Jackson M, Kavanagh B P. et al . Acute pain after thoracic surgery predicts long-term post-thoracotomy pain.  Clinical Journal of Pain,. 1996;  12 (1) 50-55
  • 12 Neugebauer E, Hempel K, Sauerland S. et al . Situation der perioperativen Schmerztherapie in Deutschland.  Chirurg. 1998;  69 (4) 461-466
  • 13 Deutsches Netzwerk für Qualitätsentwicklung in der Pflege .Expertenstandard Schmerzmanagement in der Pflege. Osnabrück; Fachhochschule Osnabrück 2004
  • 14 Parthum A, Weinzierl A, Grässel E. et al . Präoperative Schmerzschulung. Fehlender Einfluss auf postoperativ erlebtes Schmerzempfinden kardiochirurgischer Patienten.  Schmerz. 2006;  20 (4) 314-326
  • 15 Niesert W, Zenz M. Prophylaxe chronischer Schmerzen.  Deutsches Ärzteblatt. 2005;  102 (22) A1586-A1593
  • 16 Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) . Chronischer Schmerz.  2001;  , http://www.bmbf.de/pub/chronischer_schmerz.pdf [Stand: 25.4.2007]

Andreas Parthum

Fichtestraße 17

91054 Erlangen

Email: andreas.parthum@freenet.de

    >