Vorwort zu den Abstrakta des ersten Deutschen Botulinumtoxin-Kongresses

Vom 02.–03. Februar 2007 fand erstmals ein Deutscher Botulinumtoxin-Kongress statt. Er wurde von der AG Botulinumtoxin der DGN in Hannover in den Räumlichkeiten der Medizinischen Hochschule veranstaltet. Verantwortliche Organisatoren waren Prof. Reiner Benecke, Rostock, als Vorsitzender der AG und Prof. Reinhard Dengler, Hannover, als Kongresspräsident.

Die Datenlage zur klinischen Anwendung von Botulinumtoxin und die Zahl der Kolleginnen und Kollegen, die sich mit dieser besonderen Therapieform beschäftigen, sind in den letzten Jahren erheblich angewachsen. Die AG hat inzwischen mehr als 400 Mitglieder und es wurde wiederholt der Wunsch geäussert, einen Kongress zu organisieren, der sich ganz den experimentellen und klinischen Fragen dieser speziellen Therapieform widmet. Entsprechend war das Echo enorm und es konnten an die 400 Teilnehmer gezählt werden.

Das Programm reflektierte den gesamten derzeitigen Wissenstand zur Behandlung mit Botulinumtoxin. Theoretische Grundlagen, etablierte klinische Anwendungen und aktuelle wie zukünftige Weiterentwicklungen wurden von namhaften Rednern präsentiert. Daneben wurden in freien Beiträgen die Forschungsergebnisse und klinischen Erfahrungen verschiedener Gruppen vorgestellt. Der Kongress wurde zeitlich straff und ohne Parallelveranstaltungen organisiert, so dass die Teilnehmer sich in vernünftiger Zeit einen Überblick über dieses wichtige und noch immer wachsende Gebiet verschaffen konnten.

Kernthemen waren der Einsatz von Botulinumtoxin bei dystonen Bewegungsstörungen und bei verschiedenen Spastikformen von Kindern und Erwachsenen. Daneben wurden die Therapie der glandulären Überfunktion (Hyperhidrosis, Sialorrhoe) und bestimmter Schmerzsyndrome und natürlich die Anwendung in der ästhetischen Medizin besprochen.

Im folgenden werden die Abstrakta der einzelnen Beiträge wiedergegeben. Wir tun dies in der „Klinischen Neurophysiologie“, da die meisten Anwender von Botulinumtoxin auch in diesem Gebiet aktiv sind und da die Applikation der Substanz häufig unter Kontrolle durch EMG oder Ultraschall (Speicheldrüsen) erfolgt. Als Schriftleiter und Kongresspräsident habe ich versucht, die Abstrakta für die „Klinische Neurophysiologie“ zu gewinnen, um den Lesern diese interessanten Informationen zukommen lassen. Dies war bei einer Reihe von Alternativen keineswegs selbstverständlich. Der Umfang des Heftes ist etwas grösser als sonst, da wir nicht auf andere uns zugesandte Beiträge verzichten und ihre Autoren nicht zu lange warten lassen wollten.

Hannover, November 2007
Reinhard Dengler

Prof. Reiner Benecke, Rostock
Vorsitzender des Vorstandes
der AG Botulinumtoxin der DGN
Prof. Reinhard Dengler, Hannover
Kongresspräsident