Klin Padiatr 1991; 203(5): 389-394
DOI: 10.1055/s-2007-1025460
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Die Creatin-Kinase MM in der Perinatalperiode

Creatine-Kinase-MM Isoenzyme in the perinatal periodM.  Amato1 , R.  Nagel2 , P.  Hüppi2
  • 1Abt. für Neonatologie, Kinderklinik, Kantonsspital, 5000 Aarau
  • 2Abt. für Neonatologie, Universitäts-Frauenklinik, Bern
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Publication Date:
13 March 2008 (online)

Abstract

One hundred eight newborns (gestational age 36+1.8 weeks and birth weight 2860±240 g) had muscle type Creatine-Kinase activity (CK-MM) assayed immediately after birth (CK-I) and serially at 6-10 h (CK-II), 20-30 h (CK-III) and 40-60 h (CK-IV) of age. Using statistical Regression analysis, CK-MM levels were correlated to four perinatal parameters: gestational age, birth weight, neonatal acidosis (pH<7,15), mode of delivery (vaginal/cesarean section). It was observed that CK-MM activity was dependent on gestational age and correlated to the mode of delivery at time III (600 U/I) and IV (400 U/l) comparing the mean serum values of 156 + 44 U/l observed in atraumatic delivery (p≤0.05). Our results demonstrate markedly higher levels of CK-MM following vaginal delivery especially if complicated by forceps, vacuum and breech presentation, suggesting that birth trauma may be responsible for this phenomenon.

Zusammenfassung

In der vorliegenden Arbeit wurden bei 108 Neugeborenen (Gestationsalter 26-43 Wochen) die Serumaktivität der CK-MM direkt nach der Geburt sowie 6-10 h, 20-30 h und 40-60 h postpartal kapillär gemessen. Untersucht wurden der postpartale Verlauf der CK-MM-Serumaktivität sowie deren Abhängigkeit von Gestationsalter, Geburtsgewicht, Geburtsmodus und perinataler Azidose. In unserem gesamten Kollektiv fanden wir einen postpartalen Anstieg der Serumaktivität mit einem Maximum 6-30 Stunden nach der Geburt. Mittels multipler Regressionsanalyse konnten wir zeigen, daß die perinatalen CK-MM-Werte - entsprechend der fetalen Entwicklung der MM-Isoenzymaktivität im Muskelgewebe - mit zunehmendem Gestationsalter signifikant steigen, während vom Geburtsgewicht, d. h. von der Muskelmasse, keine direkte Abhängigkeit besteht. Der postpartale CK-MM-Anstieg war umso größer, je höher das mechanische Geburtstrauma aufgrund des Geburtsmodus eingestuft wurde. So hatten reife Neugeborene nach Forceps, Vakuum, Beckenendlage und hinterer Hinterhauptslage signifikant höhere Werte als solche nach Spontangeburt aus vorderer Hinterhauptslage. Sektiogeburten hatten (mit Ausnahme der Frühgeburten unter 32 Wochen) tendenziell tiefere Werte als gleichaltrige normale Spontangeburten. Neugeborene mit perinataler Azidose hatten tendenziell einen höheren postpartalen CK-MM-Anstieg. Allerdings schien in unserem Kollektiv nicht die Azidose selbst dafür verantwortlich zu sein, sondern vielmehr Faktoren, die zur Azidose führen und nachfolgende Reanimationsmaßnahmen.

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