Klin Padiatr 1993; 205(6): 424-428
DOI: 10.1055/s-2007-1025262
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Jodversorgungszustand gesunder Säuglinge in Deutschland

Iodine Supply of Healthy Infants in GermanyF.  Manz1 , A.  Fuchs2 , K.  Terwolbeck2 , B.  Wiese1 , I.  Lombeck2
  • 1Forschungsinstitut für Kinderernährung, Dortmund
  • 2Kinderklinik und Poliklinik, Abteilung für Allgemeine Pädiatrie, Neonatologie, Gastroenterologie, Stoffwechsel und Ernährung, Universität Düsseldorf
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Publication Date:
13 March 2008 (online)

Abstract

In 78 healthy term babies from Düsseldorf and surroundings spontaneous urine samples were collected on day 108 to day 144 of life and analyzed for the content of iodine and creatinine. 26 babies were breast fed. 23 babies received an iodized hypoallergenic formula and 26 babies different commercial formulas only partly iodized. From 4 parameters to estimate iodine supply of the babies (urinary iodine concentration µg/dl, iodine/creatinine ratio µg /g; estimated daily iodine excretion µg /d, estimated daily iodine excretion corrected for body surface area (µg g/d/1,73 m2) estimated daily iodine excretion was the most useful parameter. Breast fed babies showed a significantly lower estimated daily iodine excretion (median 32 µg /d) than babies fed the hypoallergenic (52 µg /d) or a commercial formula (54 µg /d). In Germany with an insufficient iodine supply of pregnant and lactating mothers breast fed infants run a risk for an insufficient iodine supply. Furthermore, supplementation of infant formulas with iodine started in 1990/1991 proved to be a sufficient measure to correct iodine deficiency.

Zusammenfassung

Bei 78 gesunden reifgeborenen Säuglingen aus Düsseldorf und Umgebung wurde im Alter von 108-144 Tagen ein Spontanurin gesammelt und dieser auf den Gehalt an Jod und Kreatinin analysiert. 26 Säuglinge wurden voll gestillt, 23 waren ausschließlich mit einer jodierten hypoallergenen Säuglingsmilchnahrung und 26 mit verschiedenen kommerziellen Säuglingsmilchnahrungen, die nur zum Teil jodiert waren, ernährt worden. Von den 4 Parametern zur Beurteilung der Jodversorgung (Jodkonzentration des Spontanurins µg/dl, Jod/Kreatinin-Quotient µg/g, geschätzte Jodurie µg/d, geschätzte auf die Körperoberfläche bezogene Jodurieµ,g/d/l,73 m2) erwies sich die auf der Basis des Jod/Kreatinin-Quotienten und einer angenommenen Kreatininausscheidung von 12 mg/kg/d geschätzte Jodurie (µg/d) als der günstigste Parameter. Die gestillten Säuglinge zeigten eine signifikant schlechtere geschätzte Jodurie (Median 32 µg/d) als die Säuglinge, die mit einer jodierten hypoallergenen Säuglingsmilchnahrung (52 µg/d) oder einer von mehreren jodierten bzw. nicht jodierten (54 µg/d) Säuglingsmilchnahrungen ernährt worden waren. Gestillte Kinder weisen beim derzeitigen Jodversorgungszustand der Schwangeren und Stillenden in Deutschland ein erhebliches Risiko einer Jodmangelversorgung auf. Die Anreicherung von Säuglingsmilchnahrungen mit Jod in den Jahren 1990/91 hat die in sie gesetzten Erwartungen erfüllt.

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