Geburtshilfe Frauenheilkd 1993; 53(4): 240-246
DOI: 10.1055/s-2007-1023672
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Analyse der perinatalen Mortalität als geburtshilflicher Leistungsparameter am Beispiel der hessischen Perinatalerhebung von 1981-1989* **

Analysis of Perinatal Mortality as a Parameter of Obstetrical Efficiency in the Hessian Perinatal Study between 1981-1989E. Weiss, P. Berle
  • Frauenklinik am Klinikum der Landeshauptstadt Wiesbaden
* Auszugsweise vorgetragen auf dem Symposium anläßlich des 10jährigen Bestehens der Hessischen Perinatalerhebung am 24.5.1991 in der kassenärztlichen Vereinigung Hessen, Frankfurt/Main** Mit Unterstützung des Vereins zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses in Gynäkologie und Geburtshilfe
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Publication Date:
16 June 2008 (online)

Zusammenfassung

In einer retrospektiven Studie wird die Entwicklung der perinatalen Mortalität von 1981 bis 1989 in den der Hessischen Perinatalerhebung (HEPE) angeschlossenen Kliniken analysiert. Die ante-, sub- und neonatale Sterblichkeit einzelner Gewichtsgruppen der Neugeborenen wird dabei gesondert betrachtet. Neben der seit 1982 erstmalig feststellbaren Verminderung der neonatalen Mortalität unter den entsprechenden Wert der antepartalen Mortalität zeigt sich, daß die subpartale Sterblichkeit in den Kliniken der HEPE seit 1985 praktisch keine Rolle mehr spielt (< 0,3 %). Die Mortalität vor Geburtsbeginn ist seit 1985 unverändert und gewinnt zunehmende Bedeutung angesichts der sich weiter vermindernden neonatalen Sterblichkeit. Diese ist vor allem durch die dramatisch verbesserte Prognose der sogenannten very low birthweight Kinder unter 1500 g und ganz besonders der unter 1000 g schweren Neugeborenen charakterisiert. Die Kinder unter 1000 g zeigen bei der Geburt in den Perinatalzentren eine nochmalige Verbesserung der Prognose. Der Tod der totgeborenen Kinder tritt in über 90 % antepartal ein und betrifft in über 80% Kinder über 1499 g und in fast der Hälfte der Fälle Kinder mit über 2 499 g. Letale Mißbildungen spielen beim antepartalen intrauterinen Fruchttod keine Rolle. Eine Senkung auch der antepartalen fetalen Verlustrate scheint möglich zu sein und würde die perinatale Mortalität in Hessen in den nächsten Jahren auf einen Wert unter 5 % sinken lassen.

Abstract

In a retrospective study, the perinatal mortality between 1981 and 1989 in Hesse is analysed with the help of the Hessische Perinatalerhebung (Hessian Perinatal Study, HEPE). The frequencies of antepartum, subpartum, and neonatal death (≤ 7th day) are studied in relation to the birthweight of the newborn. For the first time in 1982, the neonatal mortality was below the rate of the stillborn foetuses. The subpartum mortality is remarkably low since 1985 (< 0.3 %). The number of stillbirths with antepartum death is unchanged since 1985 and their relative amount increases as the neonatal mortality decreases further. The improvement in neonatal mortality concerns particularly the very low birthweight infants below 1500 g, and especially those below 1000 g. The survival of the born alive fetuses below 1000 g birthweight show an additional improvement, when they are born in a perinatal centre. The death of the stillborn babies occurs antepartum in 90 % and concerns approx. 80% of fetuses with more than 1499 g and in nearly 50 % fetuses weighing more than 2499 g. Lethal malformations are of no importance in antepartum mortality. An improvement in antepartum foetal losses seems to be possible in Hesse and could lead to a decrease in perinatal mortality to below 5 % in the years to come.

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