Geburtshilfe Frauenheilkd 1993; 53(1): 56-60
DOI: 10.1055/s-2007-1023637
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Umfrage zur Verbreitung und Anwendung der Dopplersonographie im deutschsprachigen Raum

Spread and Use of Doppler Ultrasound in Germany, Austria and SwitzerlandK. T. M. Schneider, E. A. Dumler, A. Lippert
  • Frauenklinik und Poliklinik rechts der Isar (Direktor: Prof. Dr. H. Graeff)
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Publication Date:
18 March 2008 (online)

Zusammenfassung

Ziel der Arbeitsgemeinschaft „DS in der Geburtshilfe“ war es, mit Hilfe einer 1990 abgeschlossenen Umfrage die Verbreitung sowie die Anwendung der DS seit ihrer Erstbeschreibung im Jahre 1977, im deutschsprachigen In- und Ausland zu erfassen. An 253 Universitätsfrauenkliniken (UFKJ und Lehrkrankenhäusern (LKH) wurde ein standardisierter Fragebogen versandt, der von 59 % der Kliniken beantwortet wurde. An den UFK wurde im Vergleich zu den LKH im Durchschnitt die doppelte Patientenzahl von Ärzten untersucht, die die DS regelmäßig, z.B. im Rahmen von Sprechstunden, betreiben. Dementsprechend weisen die UFK eine bessere Kenntnis der technischen Daten und Sicherheitsbestimmungen auf, führen häufigere Qualitätskontrollen während der Untersuchung durch und verfügen über selbsterstellte Normkurven oder zumindest über Normkurven des gleichen Gerätetyps. In den bevorzugt gemessenen Gefäßen Art. arcuatae auf der mütterlichen Seite und Art. umbilicalis und Art. cerebri media auf der fetalen Seite, werden der Resistance-Index in 82 % und der Pulsatility-Index in 58 % bestimmt. Als schwerste pathologische Befunde finden sich die diastolische Flußumkehr und der diastolische Flußverlust an den LKH wesentlich häufiger als an den UFK. Eine Inzidenz von > 2 % diastolischen Flußverlusts tritt nur in Kliniken mit < 500 untersuchten Patientinnen auf, möglicherweise als Folge von Artefakten. Dokumentation und Auswertung der Meßdaten erfolgt an beiden Klinikarten meist noch manuell und offline aufgrund des fehlenden Angebots entsprechender Software von Seiten der Industrie. Zum Einsatz der DS als Screeningmethode gehen die Meinungen weit auseinander. Übereinstimmung besteht darin, daß die DS eine wertvolle Methode zur Abschätzung von Hypoxierisiken, bei IUGR und schwangerschaftsinduzierter Hypertonie darstellt. Es kann davon ausgegangen werden, daß die DS bis zum Jahr 2000 in nahezu allen, auch kleineren Kliniken und in der freien Praxis Verbreitung finden wird, was unter Zugrundelegung dieses Umfrageergebnisses mit großer Skepsis beurteilt werden muß.

Abstract

The study was perform ed about the spread and usage of Doppler ultrasound measurements. Standardised questionaires were sent to the obstetrical departments of 253 universities and teaching hospitals. 59 % of the hospitals answered the questions. At the university departments, the method was used regularly. On the avarage twice the number of patients have been examined compared to the teaching hospitals. The obstetricians in the university departments were more experienced in safety determinations and quality control. Most of the university departments used their own norm curves. When measuring the resistance in the favoured vessels umbilical arterey, middle cerebral artery and arcuate arteries, the resistance index (RI) was prcferred to the pulsatility Index (PI) in both kinds of hospitals. The most severe pathological Undings, zero and reverse flow, occurred with an incidence of moro than 2 % only in hospitals with less than 500 patients a year, indicating false positive results due to inexperienced physicians. Relevant Software is not commercially available; therefore documentation and evaluation of the data was done manually in most of the departments. There are different opinions about the usc of Doppler ultrasound as a Screening test. However, Doppler ultrasound is seen as a valuable method for diagnosis of hypoxia especially in cases of intrauterine growth retardation and pregnancy-induced hypertension. In the year 2000 the method might be widely used in nearly every small hospital and even in Offices. This development without adequate training of the obstetricians might result in a high incidence of false positive results.

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