Subscribe to RSS
DOI: 10.1055/s-2007-1023543
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York
Beitrag zur kontroversen Einschätzung des Mammographie-Screenings bei asymptomatischen Frauen zwischen dem 40. und 50. Lebensjahr*
A Contribution to the Controversial Assessment of Screening Mammography in Asymptomatic Women Between 40 and 50 Years of Age * Die Schriftleitung ist sich bewußt, daß diese Arbeit sowohl eine Übersicht als such einen eigenen Beitrag der Hamburger Abteilung für gynäkologische Radiologie enthält. Sie stimmt trotzdem dem vollständigen Abdruck dieser Arbeit aus einer Institution zu, welche große Verdienste für die Entwicklung der diagnostischen und therapeutischen radiologischen Methoden in unseren Fachgebiet hat. Der innere Zusammenhang Zwischen der Literaturübersicht und den eigenen Ergebnissen kommt in den anschileßenden Überlengungen des Autors deutlich zum AusdruckFür die SchriftleitungJ.ZanderPublication History
Publication Date:
18 March 2008 (online)

Zusammenfassung
Die Ergebnisse der Screening-Studien in Nordamerika und Europa bei Frauen zwischen dem 40. und 50. Lebensjahr werden analysiert. Dabei zeigt sich, daß die Ergebnisse dieser Studien zur Mortalitätsreduktion um so schlechter ausfallen, je schlechter die Mammographie-Technik ist (Verzicht auf eine generelle ZweiEbenen-Mammographie) und je länger das Zeitintervall zwischen zwei Mammographie-Screening-Untersuchungen ist. Es werden die Argumente aufgezeigt, die zur Ablehnung eines generellen Mammographie-Screenings in dieser Altersgruppe angeführt werden. Eigene Ergebnisse aus der Hamburger Mammographie-ScreeningStudie, die von 1971 bis 1986 auch prämenopausale Frauen in ein zweijährliches Mammographie-Screening einschlossen, zeigen, daß sich die Überlebensrate bei Patientinnen mit mammographisch aufgedeckten Mammakarzinomen nach einer Aufschlüsselung in Patientinnen unter dem 50. Lebensjahr nicht von denen bei den Frauen über 50 Jahren unterschieden. Die Fortschritte in der mammographischen Technik der letzten Jahre werden am eigenen Patientengut analysiert. Es zeigt sich, daß der positive Vorhersagewert gerade in der Altersgruppe der Frauen zwischen dem 40. und 50. Lebensjahr auf den doppelten Wert verbessert werden konnte. Eine Analyse der Verteilung von diagnostizierten noninvasiven Karzinomen gegenüber den invasiven Karzinomen ergibt, daß gerade in dieser Altersgruppe der höchste Anteil prognostisch günstiger Karzinomstadien gefunden werden kann. Anhand von Analysen wird gezeigt, warum die europäischen randomisierten Mammographie-Studien keine signifikante Verbesserung der Mortalitätsreduktion erbringen konnten. Eine Voraussetzung für die Einbeziehung der Screening-Mammographie in die gesetzlichen Karzinom-Früherkennungs-Untersuchungen stellen aber Qualitätskontrollen dar, deren Realisierung in unserem Gesundheitssystem von der Deutschen Mammographie-Studie unter Beweis gestellt werden müssen.
Abstract
The results of screening studies conducted in the United States and in Europe in females between the ages of 40 and 50 are analysed. It is shown, that the results of this study on mortality reduction are less favourable, the poorer the technique of mammography (forgoing of general two-view mammography) and the longer the time interval between two mammography screenings. Arguments are presented, that are brought forward when declining to perform general mammography screening in this age group. The author's own results, obtained in the Hamburg mammography screening study, which included from 1971 to 1986 also premenopausal women, show, that the survival rates of patients below 50 years of age with mammographically detected carcinomas of the breast do not differ from those in patients older than 50 years, according to a relevant age group classification. The advances in the technique of mammography in recent years are analysed on the basis of the author's own patient material. It is evident, that the positive predictive value has been doubled, especially in the age group between 40 and 50. An analysis of the distribution of diagnosed noninvasive carcinomas compared with the invasive carcinomas reveals, that particularly this age group has the highest percentage of identification of prognostically favourable carcinoma stages. Further analyses show, why the randomised European mammography studies could not yield a significant mortality rate improvement. A prerequisite for the inclusion of mammography screening in the legally prescribed early detection of carcinoma examinations, however, are the quality controls, whose realisation, in our health system, will have to be confirmed by the German mammography study.