Zusammenfassung
Der Einsatz der Mammasonographie zur Abklärung pathologischer Veränderungen der Brust
nimmt ständig zu. Ziel der sonographischen Untersuchung ist einerseits die möglichst
frühe Erkennung von malignen Prozessen sowie andererseits die Möglichkeit, im Vorfeld
der operativ-invasiven Diagnostik differentialdiagnostische Aussagen über die Dignität
des Befundes in der Brust zu machen. In der vorliegenden Untersuchung - eine Auswertung
von 88 sonographischen Herdbefunden - wurden die sonographische Randkontur sowie der
Verdrängungsrandsaum auf ihre diagnostische Wertigkeit überprüft. Die Untersuchungen
wurden mit einem hochauflösenden 10 MHz-Real-Time-Sektorschallkopf mit Ölvorlaufstrecke
durchgeführt. Bezüglich des echographischen Verdrängungsrandsaums als sonographisches
Kriterium für Benignität ergab sich eine Sensitivität von 67,6%, eine Spezifität von
86,3%, ein positiver Vorhersagewert von 89,3 % und ein negativer Vorhersagewert von
86,3 %. Für eine unscharfe und gezackte Randkontur als Kriterium für Malignität ergab
sich eine Sensitivität von 84,3 %, eine Spezifität von 86,5 %, ein positiver Vorhersagewert
von 89,6 % bei einem negativen Vorhersagewert von 80%. Eine scharfe und glatte Randkontur
als Kriterium für Benignität zeigte eine Spezifität von 100 %, einen positiven Vorhersagewert
von 100%, eine Sensitivität von 62,2% und einen negativen Vorhersagewert von 78,5
%. Eine unscharfe, aber glatte Begrenzung ergab keinen eindeutigen Hinweis auf ein
benignes Geschehen. Die Beurteilung der sonographischen Randkontur und dos Verdrängungsrandsaumes
können somit als klinisch relevante Kriterien für die Beurteilung echographisch suspekter
Herdbefunde angesehen werden.
Abstract
88 patients with ultrasonically detected breast tumours were examined at the Department
of Obstetrics and Gynaecology of the Technical University Aachen (RWTH) in the context
of a prospective study. Ultrasonic contour characteristics and marginal zone displacement
properties were evaluated with regard to their usefulness as criteria for detecting
malignancy, using a highresolution hand-held 10 Mhz scanner. With regard to marginal
zone displacement as a sign of benignancy, a sensitivity of 67.6% and specificity
of 86.3% were found (positive and negative predictive value reaching 89.3% and 86.3%,
respectively). A sensitivity of 84.3% and specificity of 86.5% could be demonstrated
when an ill-defined, jagged contour was taken as a sign of malignancy. A well-defined,
smooth contour resulted in a sensitivity and specificity of 62.2% and 100%, respectively,
when used as criterion for benignancy. No clear indication could be found to support
the use of an ill-defined but smooth contour as a sign of benignancy. 56.3 % showing
the aforementioned characteristic were benign, the rest (43.7%) were malignant neoplasias.
The evaluation of ultrasonic contour characteristics and marginal zone displacement
properties are hence fundamental criteria to augment other characteristic tumour signs
in the ultrasonic diagnosis of breast pathology.