Zusammenfassung
Wir berichten über Erfahrungen mit intrazervikaler Applikation von 0,5 mg Prostaglandin
E2-Gel (Cerviprost®, Organon) zur Geburtseinleitung bei 43 Patientinnen. Als Indikation
für die Geburtseinleitung lag 10mal eine Übertragung, 9mal ein Blasensprung von mehr
als 24 Std., 11mal eine mütterliche und 13mal eine fetale Indikation vor. Der mittlere
Bishop-Score betrug zum Zeitpunkt der Gelapplikation 3,1 und 9 Std. später oder bei
Beginn regelmäßiger Wehentätigkeit 6,7. In 9 der 43 Fälle war die Einleitung erfolglos.
Nach erfolgreicher Einleitung kam es 23mal zur Spontangeburt, in 6 Fällen wurde eine
Forcepsextraktion und in 5 ein Kaiserschnitt durchgeführt. Eine Überstimulation des
Uterus trat in 6 Fällen auf, von denen 5 während der ersten Studienperiode (16 Fälle)
auftraten und nur eine bei den restlichen 27 Einleitungen beobachtet wurden. Als mögliche
Ursache muß die unbeabsichtigte extraamniale Applikation von Prostaglandingel vermutet
werden; diesem Aspekt wurde in der zweiten Studienperiode besondere Beachtung geschenkt.
Unsere Untersuchung zeigt, daß die intrazervikale Gabe eines Prostaglandingels als
geeignet für die Geburtseinleitung bezeichnet werden muß. Obwohl Nebenwirkungen bei
korrekter Anwendung selten auftreten, muß eine sorgfältige Überwachung von Mutter
und Kind gewährleistet sein.
Abstract
We report on our experience with the induction of labour using 0.5 mg of Prostaglandin
E2 gel (Cerviprost®, Organon) intracervically. Out of 43 cases, 27 were Primiparae.
Indication for induction was: 10 post-term pregnacies, 9 PROM's > 24 h, 12 foetal
and 11 maternal indications. Mean Bishop score before induction was 3.1 and 9 hours
later or at the beginning of regular contractions 6.7. In 9 of the 43 cases induction
was unsuccessful. There were 23 spontaneous vaginal deliveries, 6 forceps and 5 Caesarean
sections. Uterine hyperstimulation was found in 6 cases, 5 of which occurred during
the first 16 inductions, and only one was seen during the following 27. A possible
reason may be unrecognised extra-amniotic application of the gel. Intracervical Prostaglandin
seems to be an appropriate method not only for cervical ripening but also for induction
of labour in cases with a low Bishop score. Although side effects are rare, sufficient
monitoring and control of mother and foetus are mandatory.