Verbessert die Dopplersonographie die präoperative Beurteilung von Adnextumoren?

Zusammenfassung

Die aktuellen Ergebnisse der Dopplersonographie zur präoperativen Dignitätsbeurteilung von Adnextumoren erfüllen nicht die ursprünglich in diese Methode gesetzten hohen Erwartungen. Grundlegende Voraussetzungen für die Dopplersonographie in diesem Zusammenhang sind strukturelle Veränderungen in der Gefäßwand benigner und maligner Tumoren. Die extreme Varianz technischer und methodischer Untersuchungsbedingungen erschwert den Vergleich von Einzeluntersuchungen verschiedener Zentren. Eine Unterscheidung zwischen prä- und postmenopausalen Patientinnen führt zu aussagekräftigeren Ergebnissen, wobei die Treffsicherheit der Dopplermessungen in der Postmenopause überwiegt. Nach aktuellem Kenntnisstand führt eine Berücksichtigung des Menstruationszyklus nicht zu einer signifikanten Verbesserung der präoperativen Vorhersagequalität. Die Parameter PI und Rl ermöglichen die besten Ergebnisse und sind bisher als gleichwertig einzustufen. Im Vergleich zur konventionellen Sonographie ist die Vorhersagegenauigkeit der Dignität von Adnextumoren durch die Dopplersonographie nicht generell zu verbessern, da bei beiden Methoden eine breite überlappung der Meßkriterien zwischen benignen und malignen Tumoren besteht. Die Vorteile der Dopplersonographie liegen in der Möglichkeit, auch bei vaginalsonographisch nicht malignitätsverdächtigen Tumoren suspekte Befunde zu erkennen. Außerdem können durch diese Methode die „sonomorphologischen“ Bewertungsskalen beispielsweise bei soliden oder solid-zystischen Befunden an der Grenze zwischen Benignität und Malignität verbessert werden. Ungeachtet aller technischen und methodischen Probleme der Dopplersonographie, die in der Zukunft eine Standardisierung dieses Verfahrens unumgänglich machen, sind wir der Auffassung, daß heute eine Kombination beider Sonographieverfahren eine Verbesserung der präoperativen Diagnostik erreicht, wobei aufgrund des erheblichen zeitlichen Aufwandes die Indikation zur Dopplersonographie individuell gestellt werden sollte.

Abstract

The data presented here show that recent results of Doppler sonography remain far behind the first expectations associated with this method. The preoperative assessment of tumour Status via Doppler sonography is based on structural differences of the vessel wall in benign and malignant tumours. A comparison of results from different centres is rendered difficult due to the extreme Variation of technical and methodical factors. Discrimination between pre- and postmenopausal patients yields more precise results and it must be added that the results of Doppler measurements are better in the postmenopause. To date there is no advantage in taking the menstrual cycle into account. The Parameters PI and Rl lead to the highest accuracy and so far both parameters show equal results. When compared with conventional transvaginal sonography the predictive values cannot be improved by Doppler sonography in general as there is a great overlap between benign and malignant adnexal masses with both methods. One of the advantages of Doppler sonography is that suspicious findings in respect of vascularization can be detected in normal size ovaries without any „sonomorphological“ abnormalities. In addition „sonomorphological“ scoring Systems can be improved with regard to some details, especially dose to the border between benignity and malignancy. In spite of all technical and methodical problems in Doppler sonography, which make standardisation of this method a matter of urgency, we think that a combination of conventional transvaginal sonography and coloured Doppler sonography improves preoperative diagnosis and promotes Optimum surgical treatment. Since Doppler measurements are very time-consuming, indications for Doppler sonography should by determined individually.