Zusammenfassung
Urogenitale Infektionen mit Chlamydia trachomatis gehören weltweit zu den häufigsten
sexuell übertragbaren Krankheiten. Chlamydia trachomatis kann bei Frauen eine Infektion
der Zervix, der Urethra, des Endometriums und der Tuben verursachen. Tubare Sterilität
und Extrauteringraviditäten sind als mögliche Folgeschäden mit urogenitalen Infektionen
durch diesen Erreger assoziiert. Eine Infektion der Zervix in der Schwangerschaft
kann zu kindlichen und mütterlichen Komplikationen führen. Daher wurde zum 1. April
1995 ein Zervixabstrich zur Untersuchung auf Chlamydia trachomatis in die Mutterschafts-Richtlinien
aufgenommen. Die gesundheitspolitische Bedeutung dieser Infektionen steht im Kontrast
zu ihrem häufig wenig symptomatischen oder asymptomatischen Verlauf. Neue diagnostische
Methoden erleichtern den Erregernachweis und ermöglichen dadurch eine spezifische
antibiotische Therapie. Ziel dieser Übersicht ist eine Darstellung der klinischen
Bedeutung, Diagnostik und Therapie urogenitaler Infektionen mit Chlamydia trachomatis
in Gynäkologie und Geburtshilfe, um zu einer Prävention möglicher schwerwiegender
Folgeschäden beizutragen.
Abstract
Urogenital infections with Chlamydia trachomatis belong to the most prevalent sexual
transmitted diseases worldwide. In women, Chlamydia trachomatis can cause an infection
of the cervix, the Urethra, the endometrium and the Fallopian tubes. As Potential
sequelae, tubal infertility and ectopic pregnancies are associated with urogenital
infections caused by this pathogen. An infection of the cervix in pregnancy can lead
to neonatal and maternal complications. Therefore, by April 1st, 1995 a cervical swab
for Chlamydia trachomatis has been included in the German antenatal care guide lines.
The significance of these infections in health care is in contrast to its often hardly
symptomatic or asymptomatic course. New diagnostic methods facilitate the detection
of the pathogen and allow a speeific antibiotic therapy. The aim of this review is
a presentation of the clinical significance, diagnosis and therapy of urogenital infections
with Chlamydia trachomatis in obstetrics and gynaecology to contribute to the prevention
of potentially severe sequelae.