Diagnostische Wertigkeit des indirekten Candida- und Aspergillus-Hämagglutinationstestes im Liquor

Zusammenfassung

Serologische Methoden erhalten bei der Diagnostik der Pilzmeningitiden einen immer höheren Stellenwert. Ziel dieser Untersuchung war es, die diagnostische Wertigkeit des HAT für Candida- und Aspergillus-Antikörper im Liquor zu untersuchen. Dazu wurden 328 Liquorproben von 281 Patienten ausgewertet. In 2 Fällen zeigte der Aspergillus-HAT positive Titer von 1 : 1 oder 1:2. Der Candida-HAT war in 22 Proben (14 Patienten) mit Titern von ≥ 1 : 4 pathologisch. Positive Titer wurden nur in solchen Liquorproben gefunden, bei denen eine Pleozytose oder ein vermehrtes Gesamteiweiß nachgewiesen wurde. Alle Patienten mit pathologischen Titern boten Erkrankungen des ZNS, die mit Störungen der Blut-Liquorschranke (akute Polyneuritis, bakterielle und abakterielle Meningitis, tuberkulöse Meningitis) einhergehen. Nur bei 2 unter dem Verdacht einer tuberkulösen Meningitis behandelten Kranken war eine Candida-Meningitis nicht mit Sicherheit auszuschließen. Der Candida-HAT zeigt im Liquor in 5% der Fälle ein falsch-positives Resultat, der Aspergillus-HAT in 0,6% der Fälle. Der Candida-HAT ist bei der Liquoruntersuchung allein nicht zu interpretieren, es müssen zumindestens die jeweiligen Serumtiter und die jeweiligen IgM-Konzentrationen mituntersucht werden.

Summary

To study the diagnostic value of the indirect hemagglutination-test (HAT) for Candida and Aspergillus antibodies in the CSF, all CSF-samples taken from Dec. 84 till July 85 in the Rheinische Landesklinik Bonn were frozen at -18 °C. In all 328 CSF-samples of 281 patients were examined. In 2 samples the aspergillus-HAT showed positive titres of 1 : 1 or 1 : 2. The Candida-HAT was pathological (≥ 1 : 4) in 22 samples (14 pat.). Positive titres were found only in samples with abnormal cell count or abnormal protein value. All patients with positive titres suffered from diseases with disturbance of the blood-CSF-barrier, such as acute polyneuritis or bacterial meningitis. In two cases only treated as tuberculous meningitis, fungal meningitis could not be excluded with certainty. Hence, in the CSF the Candida-HAT showed 5% false-positive results; false-positive results are less frequent for Aspergillus with 0.6%. The HAT cannot be interpreted in CSF alone; the corresponding serum-titres and measurement of the blood-CSF disturbance are necessary.