Zusammenfassung
Ziel: Zweck dieser Untersuchung war es, den Nutzen künstlicher neuronaler Netze (KNN) für
die Differenzierung von Knochentumoren und tumorähnlichen Läsionen zu ermitteln.
Material und Methoden: Verschiedene KNN sollten auf der Grundlage von 28 klinischen und radiologischen Merkmalen
zwischen 23 Arten von Knochentumoren und tumorähnlichen Läsionen unterscheiden und
diese als benigne oder maligne einstufen. Die vorwärts gekoppelten Netzwerke mit einem
Algorithmus zur Fehlerrückführung wurden entweder mit 46 hypothetischen Fällen oder
mit 115 realen Fällen trainiert. Die Datenbank für die Prüfung der Netzwerke beinhaltete
115 reale Rälle (5 je mögliche Diagnose), welche nicht in der Trainingsdatenbank enthalten
waren. Die Leistungsfähigkeit der Netze wurde mit der eines erfahrenen Radiologen
verglichen und mit Hilfe einer ROC-Analyse ausgewertet.
Ergebnisse: Dabei erwies sich die diagnostische Treffsicherheit des Radiologen als signifikant
höher als die der KNN (69/115 vs. 41/115; p< 0.001), und die Fläche unter seiner ROC-Kurve (bezogen auf die Differenzierung
zwischen benigne und maligne) war etwas größer als die zweier gut trainierbarer KNN
(0.973 vs. 0.945 und 0.973 vs. 0.962; n.s.).
Schlußfolgerung: Somit sind die erprobten KNN potentiell in der Lage, zwischen benignen und malignen
Läsionen zu unterscheiden. Sie sind jedoch nicht fähig, zwischen 23 verschiedenen
Läsionen zu differenzieren.
Summary
Purpose: To evaluate the usefulness of artificial neural networks (ANN) for differential diagnosis
of bone tumours and tumour-like lesions.
Material and Technique: Different ANN were designed to distinguish between 23 types of bone lesions and to
classify these lesions as benign or malignant on the basis of 28 items of clinical
and radiographic information. Training of the feed-forward networks with a back-propagation
algorithm was performed using either 46 hypothetical examples or 115 real cases. The
data base for testing the different ANN included 115 clinical cases (5 cases for each
possible diagnosis), which were different from the examples used for training. The
decision performance of the ANN was evaluated by means of ROC analysis. Results were
compared to the performance of an experienced radiologist.
Results: The radiologist was significantly superior in finding the correct diagnosis (69/115 vs. 41/115; p< 0.001) and the area under his ROC curve (referring to the discrimination between
benign and malignant lesions) was slightly larger than that of two different ANN (0.973
vs. 0.945 and 0.973 vs. 0.962 resp.; differences not significant).
Conclusion: ANN may be potentially useful to distinguish between malignant and benign lesions,
but their performance in differentiating between 23 diagnoses must be improved significantly.
Schlüsselwörter
Künstliches neuronales Netz - Knochentumor - Solitäre Knochenläsion - Computergestützte
Diagnose
Key words
Artificial neural network - Bone tumour - Tumour-like lesion - Computer assisted diagnosis