Zusammenfassung
Die akute Lungenembolie (LE) ist eine häufige Todesursache hospitalisierter Patienten,
die zudem oft unerkannt bleibt. Als seltene, aber kurativ behandelbare Komplikation
kann aus einer chronisch rezidivierenden LE ein sekundärer pulmonalarterieller Hochdruck
resultieren. Bei beiden Krankheitsentitäten sind die klinischen Zeichen unspezifisch,
so daß zur Diagnosesicherung und zur Lokalisation der Thromben bildgebende Verfahren
eingesetzt werden. Die konventionelle Thoraxübersichtsaufnahme ist entweder unauffällig
oder unspezifisch. Die Szintigraphie hat zwar eine hohe Sensitivität für das Vorliegen
einer LE, jedoch eine unzureichende Auflösung und niedrige Spezifität. Die direkte
Pulmonalarteriographie ist der Goldstandard in der Diagnostik von frischen Embolien
und alten Thromben. Aufgrund der zwar niedrigen, aber dennoch nicht zu vernachlässigenden
Morbidität und Mortalität sind gerade bei kreislaufstabilen Patienten jedoch zunächst
nichtinvasive Verfahren vorteilhaft. Hier ist die Spiral-CT die zuverlässigste Methode
in der Diagnostik der akuten und chronischen LE: Sie kann sowohl akute Emboli und
organisierte Thromben bei chronischer LE zuverlässig bis auf Segmentarterienebene
nachweisen und differenzieren als auch Perfusionsinhomogenitäten und begleitende Veränderungen
aufzeigen. Die MRT bietet neben der Morphologie auch funktionelle Informationen zur
Lungenperfusion und Rechtsherzfunktion, ihre Bildqualität ist der der CT jedoch noch
unterlegen. Die MRT befindet sich noch im Stadium klinischer Studien, während die
CT als Screening-Methode bei Verdacht auf akute oder chronische LE empfohlen wird.
Summary
Acute pulmonary embolism (PE) is an increasing and underdiagnosed cause of mortality
and morbidity in hospitalised patients; pulmonary hypertension based on chronic pulmonary
embolism is an uncommon, but severe and surgically curable complication. Since clinical
signs might be silent or unspecific, both acute and chronic PE require imaging methods
for diagnosis and treatment planning. Chest radiographic findings are usually non-specific.
Scintigraphy provides a high sensitivity for PE, but lacks anatomic resolution and
sufficient specificity. Pulmonary angiography, albeit accurate, is an invasive procedure
associated with low but still not negligible morbidity and mortality. Hence, non-invasive
methods offer advantages. Spiral CT, for example, is most reliable in the diagnosis
of acute and chronic PE: Such fast CT techniques provide a non-invasive means to detect
and differentiate acute emboli and organised thrombi, as well as perfusion abnormalities
and other concomitant findings. MRI offers both morphological and functional information
on lung perfusion and right heart function, but its image quality still needs improvement
to be comparable with CT. Thus, while MRI must still be tested in clinical studies.
CT is recommended as a screening method in acute and chronic pulmonary embolism.
Schlüsselwörter:
Akute Lungenembolie - Chronische Lungenembolie - Spiral-CT
Key words:
Acute pulmonary embolism - Chronic pulmonary embolism - Spiral CT