Dialyse aktuell 2007; 11(8): 62-65
DOI: 10.1055/s-2007-1010954
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Eisentherapie bei Patienten mit chronischer Niereninsuffizienz - Zielhämoglobinwert oft allein durch intravenöse Eisentherapie erreichbar

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Publication Date:
12 December 2007 (online)

 

Eine Eisenmangelanämie bei Patienten mit chronischer Niereninsuffizienz sollte frühzeitig vor Dialysebeginn behandelt werden. Wie Studien zeigen, erhöht die Monotherapie mit intravenösem Eisen auch ohne die Gabe von Erythropoetin (EPO) signifikant die Hämoglobin- und Eisenwerte. Jetzt steht mit dem neuen i.v. Eisen(III)-Carboxymaltose-Komplex (Ferinject®) ein Präparat zur Verfügung, das in Dosierungen bis zu 1 000 mg Eisen in 15 Minuten infundiert werden kann.

Insbesondere Patienten, bei denen im Rahmen einer Erstdiagnose der chronischen Niereninsuffizienz auch eine Anämie festgestellt wird, profitieren von einer intravenösen Eisentherapie. Wie die Untersuchungen von Silverberg gezeigt haben, verbessert eine nur auf i.v. Eisen basierte Anämiekorrektur die Hämoglobin- und Eisenwerte in nur fünf Wochen ebenso gut wie eine Kombination aus i.v. Eisen und Erythropoetin (Abb. [1]; [5]).

Abb. 1 Intravenöses Eisen allein steigert Hämoglobinwerte ebenso effektiv wie Kombination aus i.v. Eisen und Erythropoetin

In dieser Studie wurden 45 Patienten mit chronischer Niereninsuffizienz im Stadium der Prädialyse (Kreatininclearance 10-40 ml/min/1,73 m2) einmal wöchentlich mit 200 mg i.v. Eisensucrose (Venofer®) (insgesamt fünf Dosierungen) in Kombination mit 2 000 IU EPO subkutan (ebenfalls fünf Dosierungen) behandelt. Die 45 Patienten in der Vergleichsgruppe erhielten nur fünfmal 200 mg Eisensucrose. In der anschließenden Erhaltungsphase konnten von den 72 Patienten, die im Beobachtungszeitraum von zwölf Monaten nicht dialysepflichtig wurden, 33,3 % den Zielhämatokritwert von mindestens 35 % mit i.v. Eisensucrose allein erhalten.

Literatur

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