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DOI: 10.1055/s-2007-1008850
Der Einfluß der Tympanoplastik auf das Innenohrhörvermögen*
The Influence of Tympanoplasty on Bone Conduction * Auszugsweise als Vortrag auf der 50. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für HNO-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie, Berlin, 29. Mai 1979.** Dipl.-MathematikerPublication History
Publication Date:
29 February 2008 (online)

Zusammenfassung
Die Tympanoplastik schädigt das Innenohr nur selten in wesentlichem Ausmaß: Bei 1814 Mittelohroperationen ertaubten 4 Patienten (0,22%), bei den anderen Patienten verbesserte sich die Knochenleitung (KL) im Mittel bei 1000 Hz um + 0,8 dB, bei 4000 Hz verschlechterte sie sich um - 2,2 dB. 9,8% zeigten bei 1000 und 4000 Hz eine Knochenleitungsverbesserung von mindestens 10 dB, 9,4% eine entsprechende Verschlechterung. Es ließ sich mit statistischen Methoden sichern, dass die von Tonndorf tierexperimentell gefundene Beeinflussung der KL auch beim Patienten überwiegend eine Folge der Veränderung der Schwingungsfähigkeit des ovalen Fensters und der Zunahme des Trägheitsmomentes der Hörknöchelchen ist. Durch die Entlastung eines beweglichen Steigbügels von einer im Kuppelraum fixierten Kette erfolgt eine Verbesserung seiner Beweglichkeit im ovalen Fenster mit Verbesserung der KL bei 1000 und 4000 Hz. Durch die Interposition eines Ambosses zwischen Trommelfell und Steigbügel und durch die Trommelfellplastik mit Faszie erfolgt eine Vergrößerung der Masse der Kette mit Verbesserung der KL bei 1000 Hz und Verschlechterung der KL bei 4000 Hz. Infektionen, Schalltrauma und mechanisches Trauma an den Knöchelchen sind von geringerer Bedeutung, sie führen nur im Einzelfall zu einer merklichen Schädigung.
Summary
Seldom tympanoplasty damages the inner ear in a substantial amount: From 1814 operations upon chronic inflammated ears 4 patients (0.22%) became deaf, among the other patients bone conduction (b.c.) in the mean increased at 1000 cps for + 0.8 dB and decreased at 4000 cps for - 2.2 dB. In 9.8% b.c. showed an improvement for 10 dB or more at 1000 and 4000 cps, 9.7% showed an corresponding deterioration. For patients it was confirmed on a statistical base, that the influence on bone conduction demonstrated by animal experiments (Tonndorf), was mainly the result of changing the compliance of oval window and of increasing ossicular inertia. By relieving a mobile stapes of an incus which was fixed in the attic, there results an improvement of mobility of the stapedial footplate with increasing b.c. at 1000 and 4000 cps. By interposition of an incus between tympanic membrane and stapes and by myringoplasty with fascia there results an increasing ossicular inertia with increasing b.c. at 1000 cps and decreasing b.c. at 4000 cps. Noise trauma, mechanical trauma and infection are only of slight importance, only in some single cases they will damage the inner ear in a substantial amount.