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DOI: 10.1055/s-2007-1008812
Zur operativen Therapie entzündlicher Erkrankungen der Kieferhöhle*
Discussion of Different Operative Procedures in the Management of Maxillary Sinusitis * Vortrag, gehalten auf der 63. Jahrestagung der Vereinigung Südwestdeutscher HNO-Ärzte vom 21.9. bis 23.9.1979 in Freiburg.Publication History
Publication Date:
29 February 2008 (online)

Zusammenfassung
Im Gefolge der Kieferhöhlen-Radikaloperation nach Caldwell-Luc und ihren Modifikationen kommt es in etwa einem Drittel der Fälle zu lange anhaltenden Beschwerden. Sie sind bedingt einmal durch die bekannten postoperativen Sensibilitätsstörungen infolge Schädigung von Ästen des N. maxillaris. Da ein wesentlicher Teil der sensiblen, sich im Plexus dentalis verflechtenden Nerven nicht geschützt von Knochenkanälen unter dem Mucoperiost der hinteren und seitlichen Kieferhöhlenwand verläuft, kommt es nach Totalausräumung der Schleimhaut zwangsläufig zu Sensibilitätsstörungen. Verf. versucht nachzuweisen, dass es bei den sogenannten Radikaloperationen der Kieferhöhle in der Regel nicht gelingt, die Schleimhaut wirklich restlos zu entfernen. Postoperativ füllt sich das Lumen der Kieferhöhle zunächst mit Granulationsgewebe, später mit Narbengewebe. Das Ausmaß der Lumenverkleinerung mit narbiger Einziehung auch der knöchernen Wände ist individuell unterschiedlich. Es kommt aber immer zu einer teilweisen, mitunter auch subtotalen narbigen Obliteration des Lumens. In dem entzündlichen veränderten Narbengewebe bilden sich aus zurückgelassenen kleinen Schleimhautinseln mikroskopisch und/oder makroskopisch nachweisbare Zysten, Muko- und Pyozelen, sowie Fremdkörpergranulome. Es entstehen also Irritationsherde, die ein Fokusproblem ergeben können. Ein vorher praktisch gesunder Patient kann auf diese Weise zum Nebenhöhlenkrüppel gemacht werden. Daher sollte die Indikation zur Kieferhöhlenradikaloperation mit Vorsicht gestellt werden. Es folgen Vorschläge zu konservativeren Eingriffen in der Kieferhöhlenchirurgie (Teilresektion der Schleimhaut, endonasales Vorgehen).
Summary
The Caldwell-Luc operation and its modifications lead to p.o. trouble in about one third of the cases. P.o. trouble is partly caused by the inevitable damage to sensitive nerve fibers running below the mucoperiost unprotected by bone canals. The aim of the classical procedure consists in total removal of the thickened mucoperiost. As a rule this aim cannot be achieved, granulation tissue and later scar tissue will form in the denuded cavity which leads to partial or subtotal obliteration of the lumen. Embedded in the inflamed scar tissue remain isles of left behind mucosa which may lead in about one third of the cases to microscopically and/or macroscopically traceable cysts, muco- and pyoceles with chronic irritation and focus problems. Therefore the “radical-operation” should be reserved for special indications. In milder cases partial resection of the mucosa and endonasal techniques should be preferred.