Zusammenfassung
Zunächst werden die diagnostischen Möglichkeiten der Hirnstammaudiometrie skizziert.
Mit dieser Hintergrundinformation soll dann ein neuer praxisorientierter Anwendungsbereich
vorgestellt werden: Der Einsatz der Hirnstammaudiometrie während gehörverbessernder
Operationen. Das intraoperativ abgeleitete Hirnstammpotential dient dabei dem Operateur
als Meßgröße zur Kontrolle der Mittel- und Innenohrfunktion und soll Aufschluß über
Erfolg oder Mißerfolg der zur Rekonstruktion des Mittelohres getroffenen Maßnahmen
geben. Es zeigt sich, dass eine exakte quantitative Bestimmung der Schallübertragung
auf das Innenohr durch das bei akustischer Freifeldbeschallung evozierte Hirnstammpotential
nicht möglich ist, da sich das frisch aufgebaute Transplantat als Schalleitungsapparat
mit extrem hoher Dämpfung darstellt. Eine andere Art der Energieübertragung mußte
gefunden werden, bei der das rekonstruierte Mittelohr nicht als Luftschalleitungsapparat
sondern als Körperschallbrücke zwischen erregendem System und Innenohr fungiert.
Summary
After a brief review of Brainstem Evoked Response Audiometry (BERA) for clinical diagnosis
of middle and inner ear hearing losses (Fig. 2, 3) and retrocochlear damages a new
practical application is presented: Brainstem Evoked Response Audiometry in Tympanoplasty.
Recordings of acoustically evoked brainstem potentials have been made in middle ear
surgery in order to get direct objective information about the mobility of the stapes
(Fig. 4) and the sound conducting mechanism of the middle ear after tympanoplasty
(Fig. 5). Because of the damping factor of the middle ear after tympanoplastic reconstruction
quantitative evaluation of sound transmission to the internal ear. Via brainstem potentials
evoked by loudspeakers or probe tubes is difficult. Therefore, a special mechanical
vibrating system for direct stimulation of the middle ear apparatus at various locations
will have to be developed.