Zusammenfassung
126 Patienten, die sich aus verschiedenen Gründen einem mikrochirurgischen Eingriff am inneren Gehörgang unterzogen hatten, wurden präoperativ und nach längerem postoperativen Intervall nach dem Vorhandensein von subjektiven Ohrgeräuschen befragt. Die Auswertung ergab, dass eine Durchschneidung des Hörnerven als Ultima ratio bei therapieresistentem Tinnitus (n = 11) in etwa der Hälfte der Fälle eine Besserung bewirkt. Nach Eingriffen zur Entfernung von Tumoren (n = 46) oder bei der Neurektomie des Nervus vestibularis wegen Morbus Menière (n = 34) wurde ein neues Auftreten oder eine Verschlimmerung des Ohrensausens im allgemeinen nicht beobachtet. Operationen am inneren Gehörgang stellen demnach kein besonderes Risiko für einen operativ bedingten Tinnitus dar.
Summary
The preoperative and postoperative complaints of tinnitus of 126 patients were compared who had undergone microsurgery of the internal auditory canal. Evaluation of the questionnaires revealed that after section of the cochlear nerve in 11 cases of otherwise therapyresistant tinnitus, total or partial relief was obtained in five of the patients. After surgery for cerebellopontine angle tumors (n = 46) or after neurectomy of the vestibular nerve for Menière's disease (n = 34) tinnitus, in general, was neither initiated nor increased. Therefore, operations at the internal auditory meatus do not constitute a special risk with respect to iatrogenic generation of tinnitus.
