Laryngorhinootologie 1984; 63(10): 511-516
DOI: 10.1055/s-2007-1008342
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Grenzen und Möglichkeiten der Elektro-Nystagmographie (ENG)

Limits and Possibilities of ENGC. R. Pfaltz
  • Univ. Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenkrankheiten, Kantonsspital Basel (Vorsteher: Prof. Dr. C. R. Pfaltz)
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Publication Date:
29 February 2008 (online)

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Zusammenfassung

Der diagnostische Stellenwert der ENG wird bestimmt durch die quantitative Beurteilung des Spontan- und experimentell ausgelösten Nystagmus. Sie ersetzt keineswegs die klinische Vestibularisprüfung mit der Frenzeischen Leuchtbrille, sondern ergänzt diese.

Sie erfordert seitens des Arztes

  • eine technisch einwandfreie ENG-Ausrüstung

  • elektrophysiologische Grundkenntnisse

  • ausreichende Kenntnisse auf dem Gebiet der Pathophysiologic und Klinik des vestibulären Systems.

Sind diese 3 Voraussetzungen nicht erfüllt, so ist der diagnostische Aussagewert der ENG in Frage gestellt. Die Beurteilung eines ENG ist weder Aufgabe der MTA, welche die Kurven aufnimmt, noch des computerisierten Nystagmusanalysators, der die quantitative Auswertung der registrierten Augenbewegungen durchführt. Sie stellt im Gegenteil einen wichtigen Bestandteil ärztlicher Diagnostik dar, deren Ergebnis in das Mosaik der neurootologischen Diagnose eingebaut werden muß.

Summary

The diagnostic importance of ENG depends on the neuro-otologist's knowledge of electrophysiology, vestibular pathophysiology and clinical experience. By no means can ENG replace a detailed neurological examination of the dizzy patient. Evaluation of ENG recordings is neither within the competence of the technical assistant who is in charge of this diagnostic method, nor can it be left to the computerised nystagmus analysator. ENG is a fundamental constituent of medical diagnosis in cases of neurootological diseases and should not be misused for diagnostic sophistries.