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DOI: 10.1055/s-2007-1008314
Vergleichende Untersuchung bei der akuten einseitigen Vestibularisstörung*
A Comparative Study in Acute Unilateral Vestibular Paralysis * Auszugsweise vorgetragen auf der 54. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Halschirurgie vom 15.-19. Mai in TravemündePublikationsverlauf
Publikationsdatum:
29. Februar 2008 (online)

Zusammenfassung
Die Ergebnisse einer Nachuntersuchung von 52 Patienten mit akuter einseitiger Vestibularisschädigung werden den aus 10 Veröffentlichungen zusammengestellten Daten von 295 Patienten mit diesem Krankheitsbild gegenübergestellt, und die Behandlungserfolge werden miteinander verglichen.
Eine Funktionswiederherstellung erfolgte unabhängig vom Alter der Patienten, der Intensität der Beschwerden am Krankheitsbeginn und dem Ausmaß der Funktionseinbuße. Begleitende Erkrankungen und sogenannte Risikofaktoren blieben ohne Einfluß auf die Prognose. Die stationär durchgeführte Infusionstherapie mit rheologisch- oder vasoaktiven Medikamenten zeigte sich einer ambulanten Behandlung gegenüber nicht signifikant überlegen. Auch konnte keine eindeutige Wirksamkeit einer oralen Langzeitbehandlung über ein Jahr hinaus nachgewiesen werden.
Das Zusammenwirken peripherer Erholungs- und zentraler Kompensationsvorgänge könnte die guten prognostischen Erwartungen bezüglich einer Beschwerdebesserung erklären. Solange der Nachweis einer Wirksamkeit der nicht ungefährlichen Infusionsbehandlung aussteht und keine gesicherten Erkenntnisse über die Entstehung dieser Erkrankung vorliegen, muß der routinemäßige Einsatz einer parenteralen Therapie kritisch eingeschätzt werden.
Summary
The results of follow-up examinations on 52 patients suffering from acute unilateral vestibular paralysis are compared with the data of 295 patients with the same illness, compiled from 10 publications, and the successes of the treatment methods are compared.
Function was restored, independent of the age of the patient, intensity of the symptoms at the onset of the illness and the extent of the functional damage. Concomitant diseases and so-called high-risk factors had no influence on the prognosis. The infusion-therapy carried out with rheologic or vasoactive drugs showed no better result than outpatient treatment. Neither could oral long-term treatment lasting longer than one year be established as being more efficient.
The good prognostic expectations referring to an improvement of the symptoms could be explained by the combination of a peripheral recovery of the weak labyrinth and the process of central compensation. As long as the effectiveness of a risky infusion treatment has yet not been proven, and no reliable knowledge of the origin of this disease has been established, routine use of parenteral therapy must be considered with critical reservation.