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DOI: 10.1055/s-2007-1008286
Der Einfluß von persönlichen Gehörschutzmitteln auf das Ton- und Sprachgehör von Lärmschwerhörigen
The Influence of Ear Protectors on the Hearing Sound and Speech of Persons with Industrial Noise DeafnessPublication History
Publication Date:
29 February 2008 (online)

Zusammenfassung
Der Tiefpaßfilter des lärmbedingten Hochtonverlustes beschränkt den Lärmschwerhörigen auf Informationen im Tieftonbereich. Durch Umweltgeräusche wird diese Frequenzbereich jedoch so maskiert, dass dem Lärmschwerhörigen nur ein kleines Restsprachfeld für die Sprachwahrnehmung bleibt. Zusätzlich wird das Sprachgehör noch durch Störungen im überschwelligen Bereich beeinträchtigt. Die tatsächliche auditive Behinderung des Lärmschwerhörigen wird aber durch die üblichen sprachaudiometrischen Meßmethoden nur unzureichend offenbart. - Persönliche Gehörschutzmittel vom Typ formbarer Stöpsel (Watte, Schaumstoffstöpsel) bewirken vor allem in dem für die Konsonantenerkennung wichtigen Hochtonbereich eine zusätzliche Tonschwellenverschiebung. Einsilber werden daher vom gehörschutztragenden Lärmarbeiter weit schlechter verstanden als Zahlwörter. Dies macht sich besonders beim Lärmschwerhörigen bemerkbar: im Lautstärkebereich normaler und angehobener Sprache werden überhaupt keine Einsilber verstanden. Aus einer geringgradigen Lärmschwerhörigkeit wird beim Tragen von Gehörschutz eine mittel- bis hochgradige bzw. hochgradige kombinierte Schwerhörigkeit. Dadurch erklären sich die Klagen von Lärmschwerhörigen hinsichtlich der Einschränkung ihrer Kommunikationsfähigkeit am Arbeitsplatz. Um eine Überprotektion zu vermeiden, sollte eine arbeitsplatzbezogene Gehörschutzmittel-Anpassung vorgenommen werden, die den Lärm auf unter 85 dB (A), aber über 70 dB (A) reduziert.
Summary
The low-pass filter of the high-frequency range loss, caused by noise, limits persons with industrial noise deafness to hearing low-frequency ranges. Yet, through environmental noises this limited frequency range is masked in such a way that only a small speech range is left at their disposal for speech perception. In addition, speech hearing is reduced by disturbances in the suprathreshold range. The actual auditive hindrance of these people can not be shown by the usual speech audiometric tests. Ear protectors in the form of mouldable plugs (cotton-wool, foam plugs) above all cause an additional hearing-loss in the high-frequency range which is important for the perception of consonants. Thus, four-syllable words are better understood than one-syllable ones. In the loudnesslevel of normal and loud speech no one-syllable word can be perceived. Due to the use of ear protectors, low-grade industrial deafness leads to high-grade combined deafness. This explains the complaints of people who are hard of hearing regarding the reduction of their communication at work. To avoid overprotection, ear protectors should be selected according, to the place of work. The noise should be reduced below the level of 85 dB (A) but not lower than 70 dB (A).