Zusammenfassung
Der Kopf- und Halschirurg kann sich bei der Festlegung seines operativen Vorgehens
nur auf die verschiedenen klinischen Stadien verlassen, da ihm präoperativ die entscheidenden
Kriterien wie vertikaler Tumordurchmesser, Invasionstiefe und Art des malignen Melanoms
fehlen. Die Schnellschnitt-Diagnose hat eine Versagerquote von 12-15%, die Rate der
primären Fehldiagnosen liegt bei etwa 15-20%. Nach wie vor ist eine möglichst weite
primäre Exzision des Tumors zu empfehlen, wenn auch im Gesichtsbereich mit Rücksicht
auf wichtige Strukturen bei entsprechender Tumorklassifizierung die Exzisionsweite
- verglichen mit der Exzisionsweite an Stamm und Extremitäten - etwas reduziert werden
kann.
Die entscheidende Grenze in der Frage, ob eine Neck dissection vorzunehmen ist, liegt
bei einer vertikalen Tumordicke von 0,75 mm. Bis zu dieser Dicke handelt es sich um
ein malignes Melanom mit geringem Metastasierungsrisiko. Ab 0,76 mm ist eine Neck
dissection grundsätzlich indiziert, bei Tumoren über 4 mm Dicke wird die Prognose
mit einer Neck dissection wegen der gleichzeitig hohen Rate an hämatogener Metastasierung
nicht verbessert.
Summary
The surgical approach in malignant melanoma of the head and neck region still depends
on the clinical assessment of the disease, since the decisive prognostic data - depth
of invasion and histological proof of the diagnosis are not available preoperatively.
Frozen section examination has a 12-15% failure rate, the incidence of clinically
erroneous diagnosis being about 15-20%. Consequently, the first step in treatment
is still an extensive excisional biopsy, although the dimensions of the excision in
the head and neck region may be smaller than in other regions of the body to take
account of functionally important tissues.
A radical neck dissection should be performed if the depth of the primary tumor is
greater than 0.75 mm and less than 4 mm. Malignant melanomas less than 0.75 mm deep
will rarely metastasise. In case of a malignant melanoma with more than 4 mm depth
of invasion, neck dissection cannot improve the already poor prognosis because of
the high incidence of hematogenous metastases.