Zusammenfassung
Häufige und besonders charakteristische Fehlerquellen bei der Gleichgewichtsprüfung
aus den Bereichen Anamnese, Technik und Untersuchung werden geschildert. Dabei wird
betont, dass falsch-positive Befunde in vielen Fällen alkoholbedingt sind, falsch-negative
können durch Müdigkeit oder sedierende Medikamente hervorgerufen sein. Bei der thermischen
Prüfung ist die Wasserspülung der Luftspülung vorzuziehen, die Warmspülung der Kaltspülung
voranzustellen. Technische Fehler können auch entstehen bei Verwendung von ENG-Schreibern
mit zu geringer Schreibbreite und zu kurzer Zeitkonstante.
Geeignete und weniger geeignete Parameter zur Charakterisierung der Stärke einer vestibulären
Reaktion werden diskutiert. Bei unklaren Befunden ist oft nur mit Wiederholungsuntersuchungen
eine Klärung zu erzielen. Besonderer Wert wird auf die Frenzeibrillen-Untersuchung
gelegt, ohne die eine neurootologische Diagnostik fehlerhaft sein muß.
Summary
A number of characteristic sources of error during the testing of vestibular function,
originating from anamnesis, equipment and examination, are described. It is stressed
that false-positive findings are often due to the influence of alcohol and that false-negative
findings may be the result of tiredness or sedative drugs. With regard to the caloric
test, it is recommended that water provides a better stimulus than air, and that the
warm caloric stimulus is more valid than the cold caloric stimulus. Attention should
be paid to the ENG-recorders, particularly to an adequate writing breadth, and to
time constants. Different parameters in use for quantitative analysis of the intensity
of vestibular reactions are discussed. If the findings are vague, repeated examination
will often help to clarify matters. The regular use of Frenzel glasses is of great
importance, since otherwise examination of the vestibular organs must be considered
incomplete.