Zusammenfassung
44 Patienten mit frühkindlicher sensorineuraler Hörschädigung wurden anhand einer
audiometrischen Longitudinalstudie beurteilt. Auswertungssicher im Tonaudiogramm erschien
uns das Hörvermögen ab 5. Lebensjahr. Der durchschnittliche Beobachtungszeitraum betrug
6 Jahre.
In einem Drittel (n = 17) unserer 44 Fälle konnte eine progrediente beidseitige sensorineurale
Hörschädigung festgestellt werden. Dagegen fand sich in zwei Dritteln (n = 27) keine
Schwellenabwanderung. Anscheinend wird das weibliche Geschlecht (10 von 17 Fälle)
geringgradig bevorzugt von einer progredienten Hörschädigung befallen.
Abschließend wird auf differentialdiagnostische Fragen (fluktuierende Hörschädigung,
artifizielle Schäden durch Hörgeräte) und therapeutische Ansätze (genetische Beratung,
Störungen der Mikrozirkulation, Immunkrankheiten und operative Möglichkeiten) eingegangen.
Summary
44 patients with early childhood sensorineural hearing impairments were assessed.
Hearing ability appeared definitely assessable from the fifth year onwards. The average
observation time was 6 years.
In one third of our 44 cases, a progressive sensorineural hearing impairment on both
ears could be determined. In two thirds of the cases no sound threshold shift was
found. It appears that the female sex is slightly more prone to gradual hearing impairment.
Finally, differential diagnostic questions (fluctuating hearing, impediment caused
by artificial hearing aids) and therapeutical possibilities (genetic advice, microcirculatory
impediments, autoimmune diseases; and operative possibilities) are discussed.