Zusammenfassung
Bei 38 Patienten wurden Buprenorphin, Dolantin und Fortral einmalig 20 Stunden nach
Narkoseende zur postoperativen Schmerzbekämpfung eingesetzt und die Wirkung dieser
Medikamente auf Kreislauf und Atmung in Form einer randomisierten, prospektiven Studie
untersucht. Am Verhalten der Parameter des Hoch- und Niederdrucksystems sowie der
Größen des Metabolismus hat sich ein deutlicher Einfluß von Medikamenten wie Fentanyl,
Halothan und Diazepam auf die Wirkung dieser intravenös injizierten Analgetika gezeigt.
Hierbei hat sich die Gabe von Buprenorphin nach einer voraufgegangenen Epiduralanästhesie
mit Diazepamsedierung infolge der sehr starken Atem- und Kreislaufdepression als ungünstig
erwiesen. Demgegenüber wurden nach einer Neuroleptanästhesie unter Buprenorphin ein
kreislaufneutrales Verhalten und in Verbindung mit Fortral und Dolantin eine Kreislauf
Stimulation registriert. Die Wirkung der Analgetika auf das kardiovaskuläre System
nach einer vorausgegangenen Halothannarkose ließen einerseits für die Kombination
Halothan/Buprenorphin ein depressives und für die Kombination Halothan/Fortral ein
kreislaufneutrales Verhalten erkennen. Ähnliche Reaktionen, wenn auch stärker, waren
in der Epiduralgruppe nachweisbar. Mit den Einschränkungen, die sich aus dem präliminaren
Charakter der Studie ergeben, leiten sich für die Praxis folgende Konsequenzen ab:
1. daß bei der Auswahl des Analgetikums für die Schmerzbehandlung der postoperativen
Phase die möglichen Interaktionen des Medikaments mit dem oder den Medikamenten, die
während der Narkose gegeben wurden, Rechnung getragen wird; 2, daß die Zahl der bei
der Narkose gegebenen Medikamente im Hinblick auf mögliche Interaktionen und der sich
daraus ergebenden unerwünschten Nebenwirkungen möglichst gering gehalten werden sollte.
Summary
In 38 patients buprenorphine, meperidine and pentazocine were given in a single dose
for postoperative pain relief 20 hours after the end of anaesthesia. Measuring the
parameters of the high- and low-pressure system as well as the metabolism the autors
found that the effects of these analgetic medicaments, intravenously injected were
significantly influenced by fentanyl, halothane or diazepam, given under the course
of operation. Especially buprenorphine, injected after epidural anaesthesia in combination
with diazepam sedation, proved to have a rather negative effect, because it caused
a strong depression of respiration and circulation. On the other hand buprenorphine
had, given after neuroleptanaesthesia, a neutralizing -and pentazocine and pethidine
in combination with neuroleptanaesthesia a stimulating influence on the circulation.
After halothane-anaesthesia the effect of the analegtics on the cardiovascular system
was, when buprenorphine was given, depressing and when pentazocine was given indifferent.
Similar reactions, but more pronounced, could be seen in the epidural group. With
certain reservations, caused by the preliminary character of this study, the following
conclusions can be drawn for the anaesthetic practice: 1 Choosing analgetic drugs
for postoperative pain relief, the anaesthesist has to be aware of the interactions,
possibly resulting from the medicaments, given during anaesthesia. 2. The number of
medicaments, given during anaesthesia, should be kept small, considering the eventual
interactions and the unintentional secondary effects.