Ultraschall Med 1991; 12(01): 25-30
DOI: 10.1055/s-2007-1004042
Artikel

Ultraschallscreening der Neugeborenenhüfte: Ergebnisse und Erfahrungen

Ultrasonographic Screening of Neonatal Hip - Results and Experiences
R. Ganger
1   Orthopädisches Spital Wien-Speising, Abteilung für Kinderorthopädie (Ärztlicher Leiter: Prim. Dr. F. Grill)
,
F. Grill
1   Orthopädisches Spital Wien-Speising, Abteilung für Kinderorthopädie (Ärztlicher Leiter: Prim. Dr. F. Grill)
,
S. Leodolter
1   Orthopädisches Spital Wien-Speising, Abteilung für Kinderorthopädie (Ärztlicher Leiter: Prim. Dr. F. Grill)
,
M. Vitek
1   Orthopädisches Spital Wien-Speising, Abteilung für Kinderorthopädie (Ärztlicher Leiter: Prim. Dr. F. Grill)
› Author Affiliations

Zusammenfassung

In der vorliegenden Arbeit wird über eine prospektive sonographische Hüftscreeningstudie an 1292 Neugeborenen in der Zeit von Mai 1986 bis Juni 1987, und deren sonographische und zum Teil radiologische Nachkontrolle bis Februar 1989 berichtet. Das durchgeführte Untersuchungs- und Behandlungsschema wird vorgestellt. Bei der postpartalen Erstuntersuchung zeigte sich bei 3,25% der Säuglinge (1,97% aller Hüften) ein sofort behandlungsbedürftiger Befund, wobei die Therapie mittels Pavlik-Bandage oder Spreizhose erfolgte. In dieser Gruppe ergab sich eine durchschnittliche Therapiedauer von 4,3 Monaten, dies stellt - verglichen mit Literaturangaben bei späterem Therapiebeginn (3.-4. Lebensmonat) - eine signifikante Verkürzung der Behandlungsdauer dar. Bei Therapieende war stets ein Hüfttyp I nachweisbar. Patienten mit Hüfttyp IIc nach Graf und schlechter (entsprechend Luxationsgrad 2 nach Tönnis) wurden am Ende des 2. Lebensjahres einer radiologischen Kontrolle zugeführt. Eine Hüftkopfnekrose konnte in keinem Fall gefunden werden, in einem Fall zeigte sich ein AC-Winkel von 30 Grad, die übrigen Hüftgelenke wiesen einen unauffälligen Befund auf. Aufgrund der vorliegenden Ergebnisse erscheint ein sonogra-phisches Hüftscreening unbedingt erforderlich, auf die ungenügende Erfassung der Hüftdysplasie durch ein klinisches Screening wird eingegangen.

Abstract

1291 newborn were examined sonographi-cally between May 1986 and June 1987. Some of them were followed up radiologically until February 1989. The schedule of examination and treatment is given below. Neonatal examination suggested the immediate treatment of 3.25 % of the newborn (1.97 % of all hips), either Pavlik harness or abduction brace. The mean duration of therapy was 4.3 months. At the end of therapy type I was always in evidence. Patients with severe dysplasia (Graf type IIc or worse) were followed up radiologically at the end of the 2nd year of life. An avascular necrosis of the femoral head was not observed; in one case there was an acetabular index of 30° ; the remaining hip joints showed normal findings. We conclude that ultrasound examination in the neonatal period is a worthwhile procedure.



Publication History

Received: 24 November 1989

Accepted: 11 May 1990

Publication Date:
07 March 2008 (online)

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