Zusammenfassung
In einer prospektiv kontrollierten Studie bei elektiv chirurgischen Eingriffen in
der Kinderanästhesie erfolgte die Bestimmung der Risikopatienten für eine Aspirationspneumonie
sowie die Untersuchung der Wirksamkeit oraler und rektaler Cimetidin-Applikation zur
Prophylaxe des Säure-Aspirationssyndroms. 63 % der Kinder erwiesen sich als gefährdet,
bei einer Aspiration schwere pulmonale Schäden zu erleiden. Der optimale Zeitpunkt
der oralen Cimetidin-Applikation von 10 mg/kg Körpergewicht lag zwischen 120 und 180
Minuten vor Narkosebeginn. Zu diesem Zeitpunkt befand sich kein Kind im Risikobereich.
Bei Kindern bis zu 15 kg erwies sich die rektale Cimetidin-Applikation von 40 mg/kg
Körpergewicht sowohl hinsichtlich der Volumenreduktion als auch der Handhabung als
überlegen. Die Prämedikation mit Cimetidin erscheint als eine leicht zu handhabende,
sichere Möglichkeit, den Anteil der Risikopatienten von 63 % auf praktisch 0 zu senken.
Summary
In a prospective controlled study 63 % of 150 children without prophylaxis were at
risk of aspiration pneumonia in case of aspiration or regurgitation. In a second trial
10 mg/kg cimetidine orally 120 to 180 minutes prior to induction of anaesthesia proved
to be a very effective prophylaxis. In small children up to 15 kg rectal application
of 40 mg/kg cimetidine was even more effective than 10 mg/kg orally in reducing gastric
volume. Premedication with cimetidine may be a practicable method for reducing the
risk of aspiration pneumonia in paediatric anaesthesia.