Z Geburtshilfe Neonatol 2007; 211 - PO_13_14
DOI: 10.1055/s-2007-1003059

Therapie bei immunologisch bedingten Aborten

G Dogan 1, H Kiesewetter 1
  • 1Charité - Universitätsmedizin Berlin, Institut für Transfusionsmedizin, Berlin

Die 35-jährige, 65kg schwere Patientin mit Z. n. vier Frühaborten jeweils in der 8. bis 11. SSW in einem Zeitraum von ungefähr 1 Jahren (zuletzt 09/ 05) stellte sich zur Durchführung einer Thrombophiliediagnostik in unserer Gerinnungsambulanz vor. Im Vorfeld wurden hormonelle und genetische Ursachen ausgeschlossen. Erwähnenswert ist eine ausgetragene Schwangerschaft (SS) vor ca. 5 Jahren mit dem selben Partner. Aus der Vorgeschichte der Patientin sind keine wesentlichen Erkrankungen bekannt. Der körperliche Untersuchungsbefund ist unauffällig.

Bis auf eine milde Hyperhomocysteinämie ohne MTHFR-T- Mutation ergaben sich laborchemisch und molekulargenetisch keine Hinweise auf eine thrombophile Diathese, insbesondere kein Antiphospholipid-Antikörper-Syndrom.

Trotz einer Heparintherapie mit Fragmin P-Forte 1×1 s.c. tägl., womit wir gute Erfolge bzgl. der Reduktion der Abortrate bei habituellen Aborten haben (Senkung von 85% auf 15%), kam es bei der nächsten SS erneut zu einem Frühabort in der 6.SSW.

Bei der nachfolgenden SS wurde daher eine Kombinationstherapie von Fragmin P-Forte 2×1 s.c.tägl. ab der 5.SSW mit einer wöchentlichen Applikation von 1×5 I. E. LeukoNorm CytoChemia ® i.m., ein standardisiertes humanes Leukozytenultrafiltrat ,mit Beginn in der 9. SSW durchgeführt.

Ab der 26. SSW bis zum Ende der SS wurden in zweiwöchentlichen Intervallen 1×5 I. E. CytoChemia® i.m appliziert. Die Heparindosis wurde über die gesamte Schwangerschaftsdauer unverändert beibehalten. Unter dieser Therapie, die von der Pat. gut vertragen wurde, kam es zur einer komplikationslosen Geburt.