Einleitung: Durch die gesellschaftlich bedingte Zunahme an Spätgebärenden gewinnt das Uterusmyom
als der häufigste Tumor des weiblichen Genitale zunehmend Bedeutung im geburtshilflichen
Management.
Material und Methode: Von insgesamt 9715 Entbindungen (5-Jahreszeitraum) zeigten 267 Schwangere (3%) den
Befund eines Uterusmyoms. Die Analyse des Myomwachstums erfolgte im Rahmen der sonographischen
Pränataldiagnostik, wobei das Wachstum mit dem Fortschreiten der Schwangerschaft korreliert
wurde (r² nach Pearson). Zusätzlich wurde der Schwangerschafts-, Geburts- und Wochenbettsverlauf
einschließlich Neugeborenen-Outcome dokumentiert.
Ergebnisse: 80 der 267 Schwangeren konnten in der eigenen Klinik entbunden werden. 11 hatten
einen Abort und bei 5 erfolgte eine Interruptio aus fetaler Indikation. Die Sectiorate
lag bei 61,2% (49 Patientinnen), wobei nur bei 7 Frauen (14,3%) das Myom die Indikation
stellte. Schwangerschaftskomplikationen ergaben sich bei 34 Schwangeren, im Vordergrund
standen Myombeschwerden (35%) und Frühgeburtsbestrebungen (14,7%). Das Myomwachstum
korrelierte nicht mit dem Fortschreiten der Schwangerschaft (r2=0,335).
Zusammenfassung: Mit ca. 3% der Schwangeren im vorgestellten Kollektiv stellte das Uterusmyom einen
eher seltenen Befund dar. Im Vordergrund des Geburtsverlaufs standen Myombeschwerden
sowie die Neigung zur Frühgeburtlichkeit, eine Größenzunahme der Myome in der Schwangerschaft
zeigte sich nicht und beeinträchtigte somit nicht den Geburtsverlauf.