Z Geburtshilfe Neonatol 2007; 211 - PO_13_09
DOI: 10.1055/s-2007-1003054

Septische puerperale Ovarialvenenthrombose–eine ernste Komplikation im Wochenbett

M Vogel 1, J Mariss 2, KTM Schneider 1, S Pildner von Steinburg 1
  • 1Frauenklinik und Poliklinik der TU München, Klinikum rechts der Isar, Abteilung für Perinatalmedizin, München
  • 2Institut für Röntgendiagnostik der TU München, München

Einleitung: Die septische puerperale Ovarialvenenthrombose (POVT) ist eine ernste Erkrankung im Wochenbett, deren Komplikationen (z.B. Lungenembolie, Sepsis) die Prognose bestimmen.

Fallbeschreibungen: 1. Ig 0p zur primären Sectio 38. SSW bei obstruierenden Myomen, aufgrund des intraoperativen Blutverlusts Transfusion notwendig. Ein aufgrund Fiebers am 5. Tag durchgeführtes CT Abdomen erbrachte keinen Hinweis auf die Ursache, eine POVT wurde nicht beschrieben. Am 10. Tag wurde bei atemabhängigen Schmerzen eine Lungenembolie diagnostiziert, die Wiederholung des CT zeigte nun eine eindeutige POVT. Trotz Antikoagulation mit Antibiose hielt die Infektion an, so dass eine Hysterektomie und Adnektomie rechts durchgeführt werden musste. Am 7. postoperativen Tag konnte die Patientin beschwerdefrei entlassen werden.

2. IIIg IIp, Vorstellung 38. SSW bei bekannter großer Ovarialzyste mit akutem Abdomen. Entbindung per sectionem und bei torquierter Zyste Adnektomie rechts (4150g). Nach 16 Tagen Wiederaufnahme mit akutem Abdomen, im CT POVT mit ausgedehnter Cava-Thrombose. Beginn mit Antikoagulation und Antibiose, Entlassung nach konservativem Management nach 3 Wochen.

Fazit: Die septische POVT stellt bei unklarem Fieber oder–v.a. rechtsseitigen–Unterbauchschmerzen im Wochenbett eine wichtige Differenzialdiagnose dar. Zur Vermeidung von Komplikationen und chirurgischer Intervention ist eine frühzeitige Diagnosestellung erforderlich, die laut Literatur mit 100% Sensitivität im CT erfolgt. Hierfür ist eine gute interdisziplinäre Kommunikation mit den Radiologen erforderlich, um Verzögerungen zu vermeiden.