Z Geburtshilfe Neonatol 2007; 211 - PO_12_08
DOI: 10.1055/s-2007-1003040

Mikroinvasive intrauterine fetale Chirurgie am Schafmodell

C Interthal 1, AG Puhl 1, H Kölbl 1, M Tchirikov 1
  • 1Universitäts-Frauenklinik Mainz, Mainz

Die intrauterine fetale Therapie kongenitaler Fehlbildungen und Erkrankungen kann aufgrund der Größe und der Vergleichbarkeit der anatomischen Strukturen ideal am Schafmodell trainiert und weiterentwickelt werden. Wir stellen ein Schafmodell zur Durchführung folgender fetoskopischer Eingriffe vor: Laserkoagulation plazentarer Gefäße, bipolare Koagulation von Nabelschnurgefäßen, Trachealokklusion anhand eines Ballons, Anlage eines feto-amnialen Shunts und die Aortendilatation mit Ballonkatheter. Methode: Wir verwenden Schafe zwischen dem 80–100 Trächtigkeitstag unter Narkose. Für einen optimalen Zugang wird zunächst eine Amnioninfusion durchgeführt, da die separate Allantoishöhle der Plazentome häufig den Zugangsweg verlegt. Unter Ultraschallkontrolle wird ein Fetoskop in die Amnionhöhle eingeführt, Optik und Laserfaser laufen über dessen 2 Arbeitskanäle. Der Fetus erhält ein Muskelrelaxans perkutan i.m.. Bei der Trachealokklusion wird über das Maul die Stimmritze visualisiert und der Ballon über den vorgeschobenen Katheter plaziert und fetoskopisch wieder entfernt. Für die Shuntanlage erfolgt der perkutane Zugang unter Ultraschallkontrolle: mit einer Harrsion Nadel wird der Shunt vesical/thorakal plaziert. Probleme: Erfolgt der Zugang zu der Amnionhöhle durch die Allantoishöhle legen sich häufig deren Membranen vor die Optik. Die Eingriffe am Feten erschwerden sich durch passive Ausweichensbewegungen. Die fetoskopische Trachealsondierung ist wegen der langen Schnauze schwerer als beim Menschen. Schlussfolgerung: Wir zeigen, dass die meisten fetalen intrauterinen Eingriffe mit Übung am Tiermodell erfolgreich über einen minimalinvasiven Zugang durchgeführt werden können.