Z Geburtshilfe Neonatol 2007; 211 - PO_12_06
DOI: 10.1055/s-2007-1003038

Inter- und intraventrikulärer Strain-Gradient als Hinweis auf funktionell unterschiedliche Bereiche im fetalen Myokard

J Heinig 1, S Jantzen 2, R Schmitz 3, R Witteler 3, L Kiesel 3, J Steinhard 3
  • 1University of Münster, Münster
  • 2Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe des Universitätsklinikums Münster, Münster
  • 3Universität Münster, Zentrum für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Münster

Zielstellung: Eine explorative Studie zu Unterschieden im Strain in verschiedenen Abschnitten des fetalen Myokards in den lateralen freien Wänden der beiden Ventrikel und im interventrikulären Septum im 2. Trimenon.

Material und Methoden: Bei 20 Foeten mit unauffälligem Befund im Fehlbildungsscreening im zweiten Trimester wurden im longitudinalen Vierkammerblick farbkodierte TDI (Tissue Doppler Imaging) Cineloops von 3 aufeinanderfolgenden Herzzyklen registriert. Die Messfenster zur Bestimmung des Strain wurden jeweils im rechten und linken Ventrikel und im interventrikulären Septum unterhalb der Klappenebene, im mittleren und apikalen Anteil des Myokards platziert.

Ergebnisse: Die peak Strain Werte zeigten in den basal und apikalen Anteilen des Myokard keine Unterschiede zwischen den lateralen freien Ventrikelwänden und dem Septum (p=0.6). Dagegen waren im mittleren Myokard die peak Strain Werte im rechten Ventrikel (p=0.01) und Septum (p=0.008)höher als im linken Ventrikel. In der rechten und linken lateralen freien Wand der Ventrikel waren die peak Strain Werte basal höher als medial und apikal, dieser Gradient war im interventrikulären Septum nicht nachweisbar (p=0.65).

Schlussfolgerungen: In der lateralen freien Wand beider Ventrikel existiert ein Strain Gradient von basal nach apikal. In den medialen Abschnitten des Myokard gibt es einen interventrikulären Strain Gradienten, entsprechend der Rechtsventrikulären Dominanz im fetalen Herz. Die festgestellten Unterschiede im Strain weisen darauf hin, das verschiedene Bereich im fetalen Myokard eine unterschiedliche Funktion haben, korrespondierend mit der „Eggshell“ Hypothese von Lundback.