Z Geburtshilfe Neonatol 2007; 211 - PO_12_03
DOI: 10.1055/s-2007-1003035

Outcome von Feten mit verdickter Nackentransparenz und normalen Karyotyp – keine

A Chiriac 1, P Kreiselmaier 1, C Berg 2, M Krapp 1, U Germer 3, R Axt-Fliedner 1
  • 1Pränatale Medizin und spezielle Geburtshilfe, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Lübeck, Lübeck
  • 2Pränatale Medizin und Geburtshilfe, Zentrum für Geburtshilfe und Frauenheilkunde, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, Bonn
  • 3Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe - Caritas Krankenhaus St. Josef, Lehrstuhl der Universität Regensburg, Regensburg

Fragestellung: Auswertung der Kurz- und Langzeitigprognose der Feten mit verdickter Nackentransparenz und unauffälligen Karyotyp.

Material und Methodik: Retrospektive Analyse der Daten 2 tertiärer pränatal-medizinischer Zentren der Jahre 1993–2006. Es wurden 182 Feten mit erweiterter Nackentransparenz (≥99. Perzentile) und unauffälligen Karyotyp diagnostiziert. Feten mit zystischem Hygrom wurden ausgeschlossen. Wenn der Karyotyp unauffällig war, wurde eine detaillierte Fehlbildungausschluss- und Echokardiographie zwischen 20.–22. SSW durchgeführt. Eine regelmäßige Ultraschallverlaufskontrolle wurde empfohlen. Die Entwicklung der Kinder wurde anhand eines Fragebogens und Telefoninterviews erhoben.

Ergebnisse: 64.3% Feten waren gesund und lebend geboren. In 20.3% Schwangerschaften wurden Begleitanomalien identifiziert. Von diesen, hatten 27% Feten Herzfehler, 13.5% Feten hatten Anomalien des Skelettsystems und 18.9% Feten hatten eine Body-stalk Anomalie. 26.9% Schwangerschaften endeten in einer Fehlgeburt oder in einem Fruchttod.

Schlussfolgerung: Die Prognose von Feten mit verdickter Nackentransparenz und unauffälligem Karyotyp ist abhängig von dem Ausmaß des Nackenödemes und von den Begleitanomalien. Die Zahl der lebenden gesunden Neugeborenen sinkt mit zunehmender Nackentransparenz. Eine detaillierte Ultraschalluntersuchung mit fetaler Echokardiographie wird empfohlen um Fehlbildungen, besonders Herzfehler auszuschliessen. Falls der Fetus bis zum 2. Trimenon überlebt und keine weiteren Anomalien in der Ultraschalluntersuchung zwischen der 20.–22. SSW vorhanden sind, scheint das Risiko für eine ungünstige perinatale Prognose und postnatale Entwicklungsbehinderung nicht erhöht zu sein.