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DOI: 10.1055/s-2007-1003031
Subkapsuläres Hämatom mit hämorrhagischer Infarzierung des re. Leberlappens bei postpartalem HELLP-Syndrom
In Perinatalzentren liegt das Auftreten eines HELLP- Syndroms bei ca.1 auf 70 Geburten unterschiedlichster Ausprägung.Eine der schwersten Komplikationen stellt die Leberruptur dar.
Fall: Aufnahme der 42j. IIg/Ip in der 35+3 SSW mit isolierter Thrombopenie(83.000/nl).Weitere Gestoseabklärung unauffällig.Im Blutausstrich kein Anhalt für ITP(immunologisch thrombopenische Purpura).Bei V.a SS-induzierte Thrombopenie Stimulation der Thrombopoese mit zunächst Prednisolon50mg p.o/d für 4d.Umstellung auf Urbason i.v.(32mg/d) für 4d.Bei fehlendem Anstieg erneute Umsetzung der Medikation auf Prednison 60mg/d.Darunter Anstieg der Thrombozyten von 71000 auf 103000/nl.
Daraufhin Geburtseinleitung mit nachfolgend komplikationslosen Spontanpartus in der 37+2 SSW.P.p.Verschlechterung des Allgemeinbefindens mit Übelkeit, Erbrechen und Zunahme des Bauchumfanges. Entwícklung einer Hypertonie mit RR bis 200/105 mmHg.HELLP-Labor pathologisch(GOT 679U/l, GPT 439 U/l, Thr. 50000/nl).
Bei sonogr. V.a. progredientes Leberhämatom-> CT mit Diagnose einer ausgeprägten hämorrhagischen Infarzierung des re.Leberlappens.
Verlegung der Pat. bei fortschreitendem Leberdestruktionsprozess wegen drohender Transplantationspflichtigkeit in das nächste Transplantationszentrum.Dort intraabdominelle Drainage sowie Gabe von 10 EK,12 FFP und 4 TK. Darunter Stabilisierung des Zustandes.
Entlassung am 16.p.p. Tag mit Regredienz des Befundes.
Fazit: Die Vielgestaltigkeit des HELLP- Syndroms erschwert dem Kliniker sowohl die Erstdiagnose als auch die Einschätzung des Krankheitsverlaufs.Vor allem Frauen mit erstmals p.p. pers. OB-Beschwerden mit präpartal unauffälliger Klinik sind bezüglich einer Leberblutung besonders gefährdet.