Z Geburtshilfe Neonatol 2007; 211 - PO_11_03
DOI: 10.1055/s-2007-1003021

Endotheliale Dysfunktion und arterielle Rigidität bei Präeklampsie

A Brückmann 1, C Seeliger 1, E Schleußner 1
  • 1Abteilung Geburtshilfe, Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Friedrich-Schiller-Universität Jena, Jena

Problemstellung: Die endotheliale Dysfunktion wird als eine der Ursachen einer Präeklampsie gesehen. Die non-invasiven Messungen der flussabhängigen Dilatation in der A. brachialis und der arteriellen Rigidität der A. carotis communis sind Methoden zur Beurteilung der Endothelfunktion.

Methode: Bei 10 nicht-schwangeren Frauen, 15 Schwangeren mit Präeklampsie und 35 normotonen Schwangeren wurde in der 27.–40. SSW mittels hochauflösendem Ultraschall die FMD (flow mediated dilatation) der A. brachialis gemessen. Die Steifigkeit der A. carotis (prozentuale endsystolische Dilatation) wurde in den beiden Gruppen der Schwangeren analysiert.

Ergebnisse: Die mittlere FMD nimmt bei normotonen Schwangeren im Vergleich zu nicht-schwangeren Frauen ab (5,5%±0,7 vs. 8,8%±1,2; p<0,034). Bei Schwangeren mit Präeklampsie verminderte sich die FMD signifikant stärker sowohl zu den nichtschwangern Kontrollen, als auch zu den normotonen Schwangeren (2,6%±1,3 vs. 5,5%±0,7; p<0,039). Ferner wiesen Frauen mit Präeklampsie eine erhöhte arterielle Steifigkeit der A. carotis communis, im Vergleich zu den normotonen Schwangeren auf (6,0%±0,9 vs. 9,8%±1,4; p<0,036).

Zusammenfassung: Bei unauffälliger Schwangerschaft vermindert sich die FMD durch eine vermutlich NO-getriggerte vaskuläre Prädilatation. Die weitere Verschlechterung der FMD bei Präeklampsie ist Ausdruck einer endothelialen Dysfunktion der A.brachialis, die mit einer erhöhten Steifigkeit der A. carotis communis einhergeht.