Z Geburtshilfe Neonatol 2007; 211 - PO_11_02
DOI: 10.1055/s-2007-1003020

Prädiktion der Präeklampsie mit Bestimmung der PLGF-Konzentrationen

C Birdir 1, C Dogan 1, S Kasimir-Bauer 1, R Kimmig 1, M Schmidt 1
  • 1Universitätsfrauenklinik Essen, Essen

Die Präeklampsie ist eine der Hauptursachen maternaler, fetaler & neonataler Mortalität.Eine veränderte Angiogenese scheint eine ursächliche Bedeutung in der Entstehung einer Präeklampsie zu haben. Placental growth factor (PLGF) ist ein wichtiger Regulator in der plazentaren Entwicklung und potenziert die angiogenetische Aktivität des Vascular endothelial growth factor(VEGF). Der korrespondierende Rezeptor, soluble fms-like tyrosine kinase–1, hat antiangiogenetische Aktivität. Seit kurzem ist ein PLGF-ELISA Kit für Routinediagnostik erhältlich, der ggfs. neue Möglichkeiten in der Früherkennung einer Präeaklampsie eröffnet. Material und Methoden: Es wurden longitudinale ELISA Untersuchungen in normalen Schwangerschaften zur Bestimmung der Expression von PLGF sowie sfms-like tyrosine kinase–1 durchgeführt. Diese wurden mit den Werten präeklamptischer Schwangerschaften verglichen. Weiterhin führten wir PLGF-Bestimmungen zu Beginn des 2. Trimenons durch und korrelierten diese mit dem Schwangerschaftsausgang. Ergebnisse: Die PLGF-Konzentration in normalen Schwangerschaften zeigte einen kontiuierlichen Anstieg mit einem Peak in der 28. bis 32. SSW und einem Abfall zum Ende der Schwangerschaft. Präeklamptische Schwangerschaften zeigten eine signifikant niedrigere PLGF-Expression sowie eine höhere sfms-like tyrosine kinase-Expression. Vorläufige Ergebnisse zeigen eine verminderte PLGF-Expression ab der 15. SSW bei Patientinnen, die Präeklampsie entwickeln. Diskussion: Durch die Einführung eines ELISA-Test zur PLGF-Bestimmung für die Routine-Diagnostik ergeben sich neue Möglichkeiten in der Prädiktion einer Präekampsie.