Z Geburtshilfe Neonatol 2007; 211 - PO_10_08
DOI: 10.1055/s-2007-1003012

Management einer Schwangerschaft bei antikörperassoziiertem fetalem AV-Block III.° unter Einsatz der fetaler Magnetokardiographie – Fallvorstellung

A Fiedler 1, U Schneider 1, E Schleußner 1
  • 1Universitätsfrauenklinik Jena, Jena

Nach in Folge des II. Screenings durchgeführter Pränataldiagnostik war bei einer G4 P2 in der 21. SSW eine dauerhafte fetale Bradykardie (74 spm) bei unauffällig weiblichem Karyotyp festgestellt worden.

Bei der Erstvorstellung in der 23. SSW unserem Zentrum wurde die Assoziation zu einem hoch positivem Ro-Antikörpertiter gesichert und eine infektiöse Genese serologisch ausgeschlossen. Retrospektiv berichtete die Patientin über ein transientes Exanthem in der 16. SSW.

Wir führten zur elektrophysiologischen Abklärung die fetale Magnetokardiographie durch. Hierbei zeigte sich in der Herzschlagabfolge ein relativ stabiles RR-Intervall von ca.1050 ms entsprechend 58–60 spm, eine QRS-Verbreiterung auf >60 ms und eine verzögerte Erregungsrückbildung bei normaler QT- Zeit. Ebenso ließ sich die fehlende AV-Überleitung sichern. Aufgrund des bestätigten Befundes eines fetalen AV-Blocks III° wurde die transplazentare Dexamethasontherapie eingeleitet und nach weiterem Absinken der Kammerfrequenz auf <55 spm ein Therapieversuch mit Salbutamol begonnen. Unter dieser Therapie konnte die Schwangerschaft unter engmaschigem sonographischem und magnetokardiographischem Monitoring bis in die 35. SSW fortgesetzt werden. Bei Verschiebung der Herz – Thorax – Ratio und weiterer Abnahme der Herzfrequenz auf 48–50 spm erfolgte nunmehr die intrauterine Verlegung des Kindes ins Herzzentrum zur abdominellen Schnittentbindung und erfolgreichen Schrittmachertherapie.