Z Geburtshilfe Neonatol 2007; 211 - PO_10_04
DOI: 10.1055/s-2007-1003008

Screening nach abnormem fetalem Wachstum im 3. Trimester–Ultraschall vs. Symphysen-Fundus-Abstand

T Burkhardt 1, L Schäffer 1, R Zimmermann 1, J Kurmanavicius 1
  • 1Departement Frauenheilkunde, Klinik für Geburtshilfe, Zürich, Schweiz

Einführung: Der klinische Wert eines Ultraschallscreenings im 3. Trimester in unselektierten Populationen ist umstritten. Wir verglichen serielle Symphysen-Fundus (SF)-Messungen mit einem Ultraschall im 3. Timester zur Erkennung von small for gestational age (SGA) und makrosomen (LGA) Feten in einer unselektierten Population von 3279 Schwangerschaften. Material u. Methode: SF-Messungen von normalen Schwangerschaftskontrollen zwischen 24–27 SSW und 28–32 SSW wurden mit Ultraschallmessungen bei 28–32 SSW verglichen. SGA wurde als Geburtsgewicht <3. Perzentile und LGA als Geburtsgewicht >97. Perzentile definiert. Ergebnisse: Serielle SF-Messungen zeigten keinen Unterschied des mittleren Anstiegs des SF-Abstands zwischen 24–32 SSW bei normalgewichtigen (AGA), SGA und LGA geborenen Kindern (Mittelwert: AGA, SGA: 4.9cm; LGA: 5.4cm). 33% aller Kindern, die später als SGA geboren wurden, konnten durch Ultraschall erkannt (Spezifität: 96%, positiv prädiktiver Wert (PPV): 21%) werden, 18% wären durch SF-Messungen erfasst worden (Spezifität: 93%, PPV: 8.5%). Von den LGA Kindern wurden 35% per Ultraschall (Spezifität: 96%, PPV: 22%) vs. 21% per SF-Messungen (Spezifität: 96%, PPV: 12%) erfasst. Würde ein 3. Trimester-US nur auf Indikation einer auffälliger SF-Messungen erfolgen, würden 7% aller SGA Kinder und 12% aller LGA Kinder pränatal diagnostiziert. Schlussfolgerung: Ein Ultraschall im 3. Trimester erkennt signifikant mehr SGA und LGA Kinder als serielle SF-Abstand Messungen. Die Sensitivität ist jedoch gering. Aktuell ist kein besseres diagnostisches Verfahren verfügbar und zumindest ein Drittel aller als SGA bzw. als LGA geborenen Kinder können per Ultraschall pränatal diagnostiziert werden.