Einleitung:
Die meist symptomlose Erweiterung des inneren Muttermundes wird oft als Risikofaktor für Frühgeburtlichkeit und vorzeitigen Blasensprung gennant. Diese Trichterbestimmung mittels transvaginaler 2D- Sonographie unterliegt zahlreichen Störfaktoren. Ziel der Studie ist es die 2D- Messungen mit einer exakten Trichterbestimmung mittels 3D- Sonographie zu korrelieren und die Wertigkeit im klinischen Alltag zu hinterfragen.
Methodik:
In einem Zeitraum von 12 Monaten wurden bei insgesamt 45 Patientinnen mit einer Cervixinsuffizienz und Trichterbildung zusätzlich das Trichtervolumen mittels transvaginaler 3D- Sonographie (VOCAL, GE) bestimmt. Bei Klinikaufnahme wurden die serologischen Entzündungsparameter (Leukoz., CPR, Il6 und LBP) festgehalten. Ferner wurde die Schwangerschaftsprolongation von Diagnosestellung bis zur Entbindung ermittelt.
Ergebnisse:
Aufgrund der räumlichen Erfassung zeigte sich bei den 3D- Trichtervolumina häufiger eine größere Ausprägung als bei den 2D- Messungen. Die durchschnittliche Schwangerschaftsprolongation von Diagnosestellung bis Entbindung betrug 48,5 Tage (1 bis 105 Tage). Die Trichtergröße korrelierte nicht mit der Schwangerschaftsdauer. In über 65% der Fälle konnte eine Erhöhung der serologischen Entzündungsparameter nachgewiesen werden.
Schlussfolgerung:
Der Nachweis eines Trichtervolumens mittels 3D- Sonographie ist aufgrund der räumlichen Darstellung der 2D- Sonographie überlegen und in einem hohen Prozentsatz mit einer Inflammation korreliert. Bei Cervixinsuffizienz scheint die Antibiotikagabe unabhängig von der Trichtergröße eine sinnvolle Methode zur Schwangerschaftsprolongation zu sein. Auf Tokolytika kann weitestgehends verzichtet werden.