Z Geburtshilfe Neonatol 2007; 211 - PO_09_09
DOI: 10.1055/s-2007-1003003

Postpartale Depression – Sozioepidemiologie und Verlauf des EPDS vom 2. Tag pp bis zur 18. Woche pp

C Klapp 1, F Holtz 1, A Wiefel 1, H Große 1, JW Dudenhausen 1
  • 1Charité, Universitätsmedizin Berlin, Berlin

1. Fragestellung: Teil-Ergebnisse einer kontrollierten prospektiven Longitudinalbeobachtung von Wöchnerinnen mit high score im EPDS im Zusammenhang mit der Qualität der Mutter-Kind-Interaktion. Wie entwickelt sich der score im „Edinburgh Postpartum Depression Scale“ (EPDS) vom 2. Tag bis zur 18. Woche postpartal? Welche sozioepidemiologischen Zusammenhänge sind erkennbar?

2. Methodik: >600 Wöchnerinnen wurden mit EPDS Screening-Fragebogen auf Anzeichen einer Depression untersucht. Der Fragebogen wurde zu sechs Zeitpunkten vom 2.Tag bis 18 Wochen pp ausgefüllt. Hoch punktende Frauen wurden zu einem ausführlichen Interview (SKID) zur Verifizierung einer Depression eingeladen.

3. Ergebnisse: Es zeigt sich ein signifikanter Anstieg des gesamten Mittelwertes des EPDS Scores bis zur zweiten Woche pp, mit einem anschließenden kontinuierlichen Abfall des Wertes bis zur 18. Woche pp. Bei der Beobachtung jeweils einzelner der 10 Items kann jedoch ein deutlicher Unterschied je nach u.a. sozioepidemiologischer Situation beobachtet werden.

4. Schlussfolgerung: Um eine Aussage über eine mögliche Postpartale Depression oder eher eine andere psychische Störung treffen zu können, wird ein längerer Beobachtungszeitraum–ergänzt um ein Interview – benötigt.