Einführung & Methode Das Spurenelement Jod hat auf den Schwangerschaftsverlauf und die fetale Entwicklung
sowie die mütterliche Gesundheit maßgeblichen Einfluss. Der Jodbedarf steigt ab der
10. bis 12. SSW auf 230µg und in der Stillzeit auf 260µg Jod pro Tag. Der erhöhte
Bedarf ist auch bei genauester Lebensmittelauswahl und -kenntnis schwer bzw. nicht
zu erreichen. Deshalb wird für Schwangere und Stillende die Substitution von 100 bis
200µg Jod empfohlen. In einer an der Universität Osnabrück durchgeführten Studie zur
Jodsubstitution werden 1.200 Wöchnerinnen aus verschiedenen Regionen Deutschlands
zum Umfang der Beratung zur Jodsubstitution sowie zu der tatsächlichen Jodzufuhr während
der Schwangerschaft und Stillzeit befragt. Darüber hinaus wird der Jodstatus mittels
Jod-im-Urin-Analyse ermittelt. Ergebnisse Die Substitutionspraxis hinsichtlich der stationären Jodidgabe während des Klinikauftenthaltes
zur Geburt ist klinikspezifisch und führt dazu, dass nur Schwangere in Häusern mit
entsprechender Substitutionspraxis Jodid erhalten. Anhand des analysierten Jodgehaltes
umfasst der Jodstatus nach WHO-Kriterien (µg Jod pro g Kreatinin) das Spektrum: gute
Jodversorgung, Jodmangel I., II., III. Grades. Grades. Für die Datenanalyse wurden
die Teilnehmerinnen entsprechend der unterschiedlichen klinischen Substitutionspraxis
getrennt betrachtet. Die Jod-im-Urinanalyse zeigt, dass bei stationärer Jodsubstitution
bei 58% der Wöchnerinnen eine gute Jodversorgung besteht. In der Teilstichprobe ohne
stationäre Jodsubstitution liegt bei 80% der Frauen ein Jodmangel (I., II., III. Grades)
vor. Die verbleibenden 20% befinden sich im Bereich einer guten Jodversorgung.