Z Geburtshilfe Neonatol 2007; 211 - PO_08_09
DOI: 10.1055/s-2007-1002989

Späte Erstgebärende–ein Risiko für Plazenta praevia?

K Pohl 1, N Lack 2, J Knabl 3, M Knüppel 3, B Schiessl 1, F Kainer 1
  • 1Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe - Innenstadt, Klinikum der Universität München, München
  • 2Bayerische Arbeitsgemeinschaft für Qualitätssicherung in der stationären Versorgung BAQ, München
  • 3I. Universitätsfrauenklinik der LMU München, München

Einleitung: In den letzten Jahren konnte eine deutliche Zunahme des Alters Erstgebärender verfolgt werden. In dieser Studie wurden die Daten aller in Bayern erfassten Erstgebärenden zusammengefasst, um die Auswirkungen des zunehmenden Durchschnittsalters auf die Schwangerschaften zu untersuchen.

Methodik: Die Daten der BAQ wurden für die Jahrgänge 1987 bis 2004 für die Teilmenge der erstgebärenden Einlingsschwangerschaften (991 696) im Hinblick auf Mangelgeborenenrate, Frühgeborenenrate, Azidose (pH<7,10), Uterusruptur und Plazenta praevia untersucht. Die Einteilung der Erstgebärenden erfolgte anhand des maternalen Alters in 6 Gruppen (<24,25–29,30–34,35–39,40–44, >44 Jahre).

Ergebnis: Es zeigt sich eine deutliche Abnahme des relativen Anteils jüngerer Erstgebärender bis 24 Jahre von 38,03% auf 24,03%, während sich der Anteil der Schwangeren in der Gruppe zwischen 35 und 39 Jahren nahezu verdreifacht hat. Bei fast allen Ergebnisparametern konnten klare altersabhängige Gradienten beobachtet werden. Für eine Plazenta praevia konnte zwischen der Altersgruppe bis 24 Jahre und der Gruppe 40 bis 44 eine Verachtfachung des Risikos nachgewiesen werden.

Zusammenfassung: Der Anteil junger Erstgebärender hat deutlich abgenommen, während die Anzahl der älteren Schwangeren angestiegen ist. Damit verbunden scheint das erhöhte Risiko für eine Plazenta praevia im späten Alter zu sein.