Case report
Die Zahl multimorbider Schwangerer nimmt in den letzten Jahren dramatisch zu. Der
folgende Case-Report soll die Problematik kritisch beleuchten und die Notwendigkeit
eines frühzeitigen interdisziplinären Management an einem Zentrum darstellen.
Es handelt sich um eine 33 j. IIIG IP, Z.n. orthotoper LTX mit biliodigestiver Anastomose
am 14.05.06 bei primär sklerosierender Cholangitis, Verschluss der A. hepatica dextra,
Empfänger und Spender CMV positiv. Vorstellung im Rahmen der neu aufgetrenen Schwangerschaft.
Die Betreuung erfolgte interdisziplinär zusammen mit den Kollegen der Virologie und
der Inneren Medizin mit engmaschigsten geburtshilflichen Verlaufskontrollen. Im Verlauf
kam es zur CMV Reaktivierung welcher zum Schutz der Leber mit Cymeven i.v. therapiert
wurde. Des weiteren zeigte sich bei fortschreitender Schwangerschaft eine zunehmende,
chronische duktopenische Abstoßungsreaktion welche sich auch in einer deutlichen klinischen
Symptomatik (Ikterus)zeigte. Die Initialtherapie erfolgte mittels Cortisonstoßtherapie.
Aufgrund des dramatisch erhöhten Risikos einer Frühgeburt wurde bereits zur 24+0 Schwangerschaftswoche
eine Lungenreifetherapie durchgeführt, die zweite in der 26. Schwangerschaftswoche.
In der 26+3 Schwangerschaftswoche kam es zum vorzeitigen Blasensprung und stiller
Muttermundseröffnung bei BEL und es wurde die sofortige Indikation zur sek. Sectio
gestellt. Das frühgeborene Mädchen wird von den Kollegen der Frühgeborenen Intensivstation
betreut. Seine Entwicklung nimmt aktuell einen positiven Verlauf. Die Nachbetreuung
der Patientin erfolgte über die Kollegen der Inneren Medizin, wo aktuell die Abklärung
zur Re-Listung zur LTX durchgeführt wird.