Z Geburtshilfe Neonatol 2007; 211 - PO_08_01
DOI: 10.1055/s-2007-1002981

Gabe von Fenoterol bei Patientin mit Cervix-insuffizienz demaskiert Dystrophe Myotonie Typ I (M. Curschmann-Steinert)- case report

MJ Battista 1, H Maul 1, M Krause 2, N Freerksen 1, P Beuter 1, N Freerksen 1, C Sohn 1
  • 1Universitäts-Frauenklinik Heidelberg, Heidelberg
  • 2Neurologische Universitätsklinik Heidelberg, Heidelberg

Bei beginnender tokolytischer Therapie mit Magnesium und Fenoterol wegen vorzeitiger Wehentätigkeit und Zervixinsuffizienz in der 24. Schwangerschaftswoche klagte die Patientin nach einigen Tagen über Krämpfe in den Händen und beim Kauen. Die weitere Anamnese und eingehende klinische Untersuchung lenkte den Verdacht auf die dystrophe Myotonie Typ I (M. Curschmann Steinert), welche durch den Nachweis einer CTG-Trinukleotid-Expansion bestätigt wurde. Dieser Fall beschreibt neben einem Bericht von Ricker et al. aus dem Jahre 1978, dass Beta-Sympathomimetika zu einem beschleunigten Auftreten von Myotonien führen können (1). Er soll daher die potentiell demaskierende Wirkung myotoner Erkrankungen durch tokolytische Medikamente in Erinnerung rufen. Im Rahmen der Vorstellung werden die pränataldiagnostische Beratung, das geburtshilfliche und postpartale neonatologische Management dargestellt und kritisch diskutiert.