Z Geburtshilfe Neonatol 2007; 211 - PO_07_08
DOI: 10.1055/s-2007-1002974

Vergleich der unterschiedlichen Verfahren zur Gewichtsschätzung am Termin

M Rüth 1, J Knabl 1, C Scholz 2, M Heinrigs 1, J Börner 1, F Kainer 2
  • 1I. Universitätsfrauenklinik der LMU München, München
  • 2Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe - Innenstadt, Klinikum der Universität München, München

Fragestellung: Welche Bedeutung hat die klinische Gewichtsschätzung in den Zeiten moderner Ultraschallverfahren?

Methodik: Prospektive Studie zum Vergleich der Methoden der klinischen Gewichtsschätzung (mit Hilfe des Fundus-Symphysenabstandes), der sonographischen Schätzung mit verschiedenen Fetometrieformeln und der Kombination aus Klinik und Sonographie. Im Zeitraum von zwei Monaten wurden am Perinatalzentrum Klinikum Innenstadt der LMU München 49 Patientinnen (ab 38+0SSW), bei denen die Geburt max. 10 Tage nach den Schätzungen erfolgte, eingeschlossen. Die Ergebnisse wurden mit einem Zufallsgenerator verglichen.

Ergebnisse: Das tatsächliche Geburtsgewicht betrug 3553,5±498,8g. Mittlerer Symphysenfundusabstand 38,1 ±3,4cm. Die Abweichungen der Schätzungen sind durch Mittelwert ±Standardabweichung und mittlerem quadratischen Fehler angegeben:

1.Sonographische Gewichtsschätzung: Hadlock I 3366±461g, 378g; Hadlock II 3332±485g, 430g; Hadlock III 3421±477g, 357g; Hadlock IV 3877±547g, 496g; Warsof 3318±484g; 404g; Shepard 3488±500g, 337g; Merz 3565±400g, 326g;

2. Klinische Gewichtsschätzung: Arzt (Klin) 3406±396g, 352g; Hebamme 3460±503g, 362g; Arzt (Klin+US) 3412±436g, 322g; Zufall 3709,9±727g, 981g;

Schlussfolgerung: Die Kombination aus klinischer und sonographischer Gewichtsschätzung erbrachte in unserem Kollektiv (ab 38+0 SSW) das beste Ergebnis (kleinster MSE). In der Gruppe der rein sonographischen Gewichtsschätzung zeigte die Formel nach Merz die geringste Abweichung vom tatsächlichen Gewicht. Jede Form der Gewichtsschätzung zeigte bessere Ergebnisse als der Zufalll.