Z Geburtshilfe Neonatol 2007; 211 - PO_06_08
DOI: 10.1055/s-2007-1002962

Misoprostol versus klassische Prostaglandin- Applikation zur Geburtseinleitung- Ein Vergleich zweier Methoden

H Schuetz 1, S Dostert 1, M Buechner 1, B Seelbach- Göbel 1
  • 1Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe der Universität Regensburg - Krankenhaus Barmherzige Brüder - Frauenklinik St. Hedwig, Regensburg

Einleitung:

Misoprostol (Cytotec®) zur Geburtseinleitung wird immer häufiger eingesetzt. Wir wollten klären, ob es Unterschiede im Geburtsverlauf und fetal outcome bei der Gabe von Misoprostol und PGE2 gibt. Unser besonderes Interesse galt der Einleitung bei Risikoschwangerschaften.

Methodik:

Ab 2006 wurde in unserer Klinik zunehmend PGE2 Vaginaltabletten durch Misoprostol ersetzt. 30 Parameter zum Geburtsverlauf und dem fetal outcome wurden verglichen. Das Normalkollektiv wurde definiert als Schwangerschaften, bei denen nur die Terminüberschreitung oder der Blasensprung als Indikation zur Einleitung vorlagen. Als Risikokollektiv wurden Patientinnen mit Praeeklampsie, Oligo- u. Polyhydramnion, Blasensprung <37SSW, Geminigravidität, Wachstumsretardierung, Plazentainsuffizeinz, Z.n. Uterusoperation und mütterlichen Erkrankungen eingruppiert.

Ergebnisse:

Insgesamt wurden 238 Patientinnen mit PGE2 und 378 mit Misoprostol eingeleitet. Beim Vergleich der Einleitungen im Normalkollektiv zeigten sich bei nur bei einem Parameter ein signifikanter Unterschied. Unter Misoprostol waren verstärkte Blutungen signifikant reduziert (PGE2 12,3%, Misoprostol 5,8%). Misoprostol hat auf den Geburtsverlauf und auf das fetal outcome keinen negativen Einfluss. Es wurden sogar Vorteile aufgezeigt: bei der Einleitung mit Misoprostol finden sich im Risikokollektiv weniger Neugeborene mit einem Geburts-pH <7,20 (PGE229%, Misoprostol 18,7%)(p=0,028).

Zusammenfassung:

Im Vergleich zum PGE2 konnte die Einleitung mit Cytotec®, vor allem auch bei Risikoschwangerschaften, als eine risikoarme und gut zu handhabende Alternative eingesetzt werden.