Z Geburtshilfe Neonatol 2007; 211 - PO_05_09
DOI: 10.1055/s-2007-1002950

Die fetale Herzfrequenzvariabilität in der Magnetokardiographie (MKG) und der Cardiotokographie (CTG)

S Schiermeier 1, P van Leeuwen 2, J Reinhard 1, M Daumer 3, D Grönemeyer 2, W Hatzmann 1
  • 1Frauenklinik der Universität Witten/Herdecke, Witten
  • 2Abteilung für Biomagnetismus, Grönemeyer-Institut, Bochum
  • 3TRIUM Analysis Online GmbH, München

Einleitung: Die Herzfrequenzvariabilität nimmt in der Beurteilung des fetalen Zustandes einen immer größeren Stellenwert ein. Eine Schlag-zu-Schlag-Analyse ist durch die Autokorrelationstechnik des CTGs nicht möglich. Das MKG lässt durch die Aufzeichnung eines EKG-ähnlichen Signals eine solche Analyse zu.

Methode: Bei 2 gesunden Schwangeren wurden direkt nacheinander ein CTG, ein MKG und noch ein CTG geschrieben. Bei 2 weiteren Schwangeren wurde das CTG und das MKG zeitgleich geschrieben. Die Daten wurden digital aufgezeichnet. Offline erfolgte die Analyse der Herzfrequenzvariabilität. Hierzu wurde die Wurzel des Mittelwertes der quadrierten Differenzen der Dauer aufeinander folgender Schläge (Root Mean Square of Successive Differences (RMSSD)) berechnet. Der RMSSD wurde sowohl für die CTG wie MKG RR-Intervalle über gleitende Fenster von 30 Sekunden (s) sowie 5 s berechnet.

Ergebnisse: Bei der Analyse der konsekutiven Messung zeigte sich eine größere Spannweite für die Werte der MKG-Messung im Vergleich zur CTG-Messung. Bei der simultanen Messung lagen die Werte für den RMSSD aus der MKG-Aufzeichnung, wie bei der konsekutiven Messung, über den Werten aus der CTG-Aufzeichnung. Für das 5 s – Fenster lag der RMSSD – Wert zwischen 1,3–9,8 ms (MKG) und 0,8–6,5 ms (CTG), für das 30 s Fenster jeweils zwischen 2,8–5,5 (MKG) und 1,4–3,2 ms (CTG).

Schlussfolgerung: Das MKG ermöglicht eine genauere Bestimmung der Herzfrequenzvariabilität als das CTG. In weiteren Studien muss geprüft werden, ob durch den Einsatz des MKG die Sensitivität und Spezifität für fetale Gefahrenzustände erhöht werden kann.